Wechsel an der Spitze: Frankfurt verdrängt Düsseldorf
München (dpa) - Tabellenführer Fortuna Düsseldorf ist gestürzt. Nach sechs Spieltagen an der Spitze der 2. Fußball-Bundesliga mussten die Rheinländer Platz eins an Eintracht Frankfurt weiterreichen.
Der über Monate so souveräne und stabile Top-Anwärter auf den Sprung ins Oberhaus kassierte beim TSV 1860 München seine zweite Saisonpleite. Durch das 1:2 baute das Team von Trainer Norbert Meier seine Negativserie aus und blieb schon zum fünften Mal nacheinander sieglos. Der neue Spitzenreiter aus Frankfurt feierte eine glanzvolle 6:1-Gala im Stadtderby gegen den FSV und verdrängte Düsseldorf erstmals seit dem 15. Spieltag von oben.
Hinter Frankfurt (46 Punkte) halten sich der FC St. Pauli (45) nach einem 1:0 beim MSV Duisburg und Greuther Fürth (44) in Stellung. Die Franken hatten sogar die Tabellenführung vor Augen, erreichten aber nur ein torloses Remis beim Abstiegskandidaten FC Ingolstadt. Düsseldorf (44) ist nur noch Vierter, dahinter folgt weiter der SC Paderborn (43).
Beim Spitzenspiel in München schockte „Löwe“ Stefan Aigner die Düsseldorfer Topmannschaft schon nach sechs Spielminuten mit seinem Führungstor. Maximilian Beister glich für die zunehmend stärker werdenden Rheinländer kurz vor der Pause (44.) aus - mehr Zählbares brachte Meiers Elf aber nicht zustande. Stattdessen traf Necat Aygün (80.) in einem guten Spiel per Kopf entscheidend für Sechzig. „Ich bin begeistert, dass wir gewonnen haben. Das war ein Spiel auf Augenhöhe“, kommentierte „Löwen“-Trainer Reiner Maurer, dessen Team Sechster ist. Meier kritisierte: „Die Mannschaft hat ein richtig gutes Spiel gemacht heute. Aber letztlich müssen wir punkten.“
Enttäuschend endete auch der Auftritt von Fürths Franken: Gegen defensive Ingolstädter spielten sich Gerald Asamoah & Co. kaum Torchancen heraus. „Ich bin nicht mit der Leistung einverstanden, aber mit dem Ergebnis müssen wir zufrieden sein. Wir haben heute zu wenig Lösungen gefunden“, befand Coach Mike Büskens.
Eine wesentlich einfachere Aufgabe hatte die Frankfurter Eintracht am Samstag zu lösen: So leicht wie beim 6:1-Kantersieg gegen den bemitleidenswerten Stadtrivalen dürfte es in den verbleibenden zwölf Partien aber kaum weitergehen. Angesichts des engen Rennens an der Spitze „könnten die sechs Tore am Ende noch ausschlaggebend sein“, meinte Torgarant Karim Matmour. Der Algerier traf gleich dreimal.
Ganz dick im Geschäft bleiben auch die Paulianer - dank des Tores von einem Oldie: Defensiv-Stratege Fabian Boll köpfte die Kiezkicker am Freitag zu einem hart erkämpften 1:0 beim MSV Duisburg und erzielte schon sein sechstes Saisontreffer. So oft war der 33-Jährige in einer Saison noch nie erfolgreich. „Ich kann mir auch nicht erklären, warum es derzeit so gut läuft“, gestand Boll. Trainer André Schubert fand allerdings keinen allzu großen Gefallen am schwachen Auftritt seines Teams. „Es war alles sehr mühsam“, monierte er.
Paderborn zeigte sich am Wochenende nur mäßig gut erholt von der 1:5-Klatsche in Fürth eine Woche zuvor. Beim 2:2 gegen das Mittelklasse-Team Dynamo Dresden rettete Joker Matthew Taylor in der Schlussminute zumindest einen Zähler. Davor hatte Zlatko Dedic zweimal für die Gäste getroffen und den Spielverlauf auf den Kopf gestellt - einmal durch einen fragwürdigen Strafstoß. „Meine Mannschaft hat zwei Nackenschläge weg gesteckt, Moral bewiesen und sich den Punkt mehr als verdient“, betonte SCP-Trainer Roger Schmidt.
Am Tabellenende feierte der Karlsruher SC in seiner dritten Partie nach der Winterpause schon den zweiten Erfolg. Das 2:0 gegen Energie Cottbus nährt die Hoffnungen auf den Klassenverbleib: Der KSC hat die direkten Abstiegsränge erst mal verlassen und sich mit 19 Punkten auf Platz 15 vorgeschoben. Dahinter stehen der FSV Frankfurt (18) und Ingolstadt (17). Letzter bleibt Hansa Rostock nach dem 0:0 in Aachen.