Wehmut und Müdigkeit vor Derby: Kickers Favorit

Frankfurt/Main (dpa) - Schwere Beine in Wiesbaden, Wehmut in Offenbach: Das Hessenderby in der 3. Fußball-Liga zwischen Kickers Offenbach und SV Wehen Wiesbaden am Samstag ist das dritte Spiel in acht Tagen für die Gäste.

Die Kickers spielen zum letzten Mal im Stadion am Bieberer Berg, bevor in den nächsten Wochen die erste Tribüne für den Neubau abgerissen wird.

Nur Wehen-Trainer Gino Lettieri scheint nicht im Derby-Fieber, in dem die Teams sich mit jeweils 39 Punkten auf Augenhöhe treffen. „Ich denke nur an uns. Wir haben vor dem Derby unsere Pflicht getan“, meinte der SWW-Coach in Wiesbaden. Offenbach hat noch zwei Nachholspiele auf dem Programm und gilt als Favorit am traditionsreichen „Berg“.

„Das ist interessant für Fans und Medien. Für mich ist es ein normales Spiel, auch hier können wir nur drei Punkte bekommen“, meinte Lettieri, der vom Aufstieg (noch) nichts wissen will. Der Tabellenvierte tritt im Verfolgerduell beim punktgleichen Rivalen ohne Personalsorgen an. Allerdings hat Lettieri bei einigen Spielern eine gewisse Müdigkeit zum Ende der englischen Woche ausgemacht.

„Wir müssen dann bis zum Schluss den inneren Schweinehund überwinden und richtig draufgehen“, sagt der 44-Jährige. „Zum Schluss wollen wir nicht mit leeren Händen da stehen wie in der Hinrunde, das war nicht gerecht.“ Im Hinspiel hatte Wehen lange mit 1:0 geführt, dann aber noch zwei Tore kassiert.

Offenbach geht dagegen ausgeruht in das Topspiel - allerdings steht die Mannschaft von Trainer Wolfgang Wolf nach nur sieben Punkten aus den letzten sieben Spielen unter Druck. „Wir wollen eine neue Serie starten und keinen Punkte mehr verschenken“, sagte Wolf, der die Wiesbadener für besser eingespielt hält. Das letzte Spiel im alten Stadion will der Trainer aber unbedingt gewinnen.

Eine besondere Aktion haben sich die Offenbacher indes für ihre Fans ausgedacht: Wer ein Kombi-Ticket für die Heimspiele gegen Wehen und Rot-Weiß Ahlen (19. Februar) kauft, der darf „seinen“ rot-weißen Schalensitz mit nach Hause nehmen. Auch die Dauerkartenbesitzer dürfen ihre Bestuhlung als Andenken behalten.