Wie einst Frank Mill: Prib trifft leeres Tor nicht
Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem Fehlschuss des Jahres wurde Edgar Prib gefragt, ob ihm der Name Frank Mill etwas sage. „Ja, schon. Aber die Szene kenne ich nicht. Die werde ich mir mal anschauen“, räumte der Pechvogel von der SpVgg Greuther Fürth nach der Nullnummer gegen Eintracht Frankfurt ein.
Vor 25 Jahren hatte Mill bei seinem Debüt für Borussia Dortmund im Spiel gegen Bayern München das Kunststück fertig gebracht, den Ball aus fünf Metern an den Pfosten statt ins leere Tor zu schießen. Nun unterlief Prib das gleiche Missgeschick. „Jetzt bin ich eine lebende Legende“, meinte der 21-Jährige.
Das ist vielleicht etwas übertrieben, aber zumindest brachte es Pribs Aussetzer im Internetportal „youtube“ schon bis zum Dienstagmorgen auf mehrere Tausend Klicks. Der Blackout des Mittelfeldspielers kostete die Franken beim 0:0 im Top-Spiel der 2. Fußball-Bundesliga bei Eintracht Frankfurt nicht nur den möglichen Sieg, sondern sorgte auch für ungläubiges Staunen bei allen Beteiligten. „Ich habe fest damit gerechnet, dass er ihn rein schießt. Aber im Fußball ist alles möglich“, meinte Frankfurts Torwart-Urgestein Oka Nikolov.
„Der Spielzug an sich war Weltklasse. Stephan Schröck spielt einen Traumpass in die Gasse, ich überlupfe den Torwart - den Rest hat jeder gesehen“, schilderte Prib sein Missgeschick in der 18. Minute. „Ich muss den natürlich reinmachen. Ich habe eigentlich gar nichts gedacht und kann das auch nicht erklären“, sagte der Mittelfeldspieler und kündigte reumütig an: „Ich werde der Mannschaft sicher einen ausgeben.“
Fürths Trainer Mike Büskens trauerte der vergebenen Siegchance nach, wollte Prib aber nicht zum Sündenbock stempeln. „Das sind Momente, die man der eigenen Mannschaft nicht wünscht. Aber das darf ihn nicht umwerfen. Ich hoffe, dass er das gut verarbeitet. Es trägt vielleicht dazu bei, dass er reift“, sagte der Coach.
Sein Team hatte mit einer bärenstarken Vorstellung beim Tabellenzweiten aus Frankfurt (39 Punkte) die eigenen Aufstiegsambitionen untermauert, die Krönung jedoch verpasst. „Wir haben uns leider nicht für eine sehr engagierte Leistung belohnt“, meinte Büskens. Mit 37 Zählern liegen die Franken weiter auf Rang drei.
Selbst Eintracht-Coach Armin Veh hatte viel Lob für die Gäste übrig. „Fürth war aggressiver und viel laufstärker als wir. Sie hätten ein Tor verdient gehabt, aber zum Glück hat Prib nur den Pfosten getroffen. Wir hatten nicht die Tagesform, die wir für einen Sieg gebraucht hätten. Deshalb bin ich mit dem Punkt zufrieden“, sagte Veh.