Bach empört: EM-Spiele in Deutschland „keine Option“
Berlin (dpa) - Mit großer Empörung hat DOSB-Präsident Thomas Bach vereinzelte Forderungen aus der Politik, die in der Ukraine geplanten Spiele der Fußball-EM nach Deutschland zu verlegen, scharf verurteilt.
Dies sei „keine Option“, erklärte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).
„Die Forderung zeugt von großer internationaler Respekt- und Instinktlosigkeit, weil sie über die Köpfe selbst des Mitgastgeberlandes Polen aber auch der anderen europäischen Nationen und des Veranstalters UEFA hinweg erhoben wird“, schimpfte Bach, gleichzeitig Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).
Der deutsche Spitzenfunktionär wertete die Forderung sogar als störend. „Sie ist im Übrigen kontraproduktiv, weil sie sich auch gegen den erkennbaren Willen des ukrainischen Volkes richtet und dazu benutzt werden kann, von der politischen Diskussion über die Menschenrechte in der Ukraine abzulenken“, sagte Bach und stellte klar: „Schon aus diesen Gründen ist die Verlegung von Spielen nach Deutschland keine Option.“
Bereits in der vergangenen Wochen hatte der deutsche Ober-Olympier einem Boykott der EM in der Ukraine eine deutliche Absage erteilt. „Die Geschichte zeigt, wie sinn- und erfolglos Boykotte sind. Diese Einschätzung wird zwischenzeitlich allgemein geteilt“, meinte der Jurist aus Tauberbischofsheim.