Belgien hofft in Düsseldorf auf das Fußball-Wunder
Leekens fehlen Daniel van Buyten und de Camargo.
Düsseldorf. Georges Leekens lächelt, dann dreht er sich zu Marc Wilmots, seinem Co-Trainer: „Marc hast du schon viele Geschenke im Leben bekommen?“
„Nein“, sagt Wilmots, beim FC Schalke 04 1997 legendärer Uefa-Pokalsieger und als „Kampfschwein“ bekannt geworden. „Und Deutsche“, sagt Leekens süffisant, „machen nie Geschenke.“
Belgien braucht einen Sieg, um als Gruppenzweiter noch eine Chance auf die Teilnahme an der Europameisterschaft zu haben. „Wir haben eigentlich keine Chance. Deutschland ist stark, ich gratuliere Joachim Löw zu dieser Mannschaft“, schwärmt der belgische Trainer mit Vertrag bis 2014, der im Hinspiel in Brüssel ein 0:1 hinnehmen musste. „Aber in einem einzigen Spiel ist alles möglich.“
Leekens muss die letzten Reserven mobilisieren. Abwehrrecke Daniel van Buyten fehlt gesperrt. Gladbachs Igor de Camargo verletzte sich im Abschlusstraining, wird auch ausfallen. „Von der besten Mannschaft sind wir weit entfernt“, sagt Leekens. Und hofft doch. Mit Wilmots.
„Wir haben viel Qualität, auch schon 20 Tore in neun Spielen geschossen“, sagt der. Junge belgische Spieler lernen bei europäischen Topvereinen. Wie Eden Hazard vom OSC Lille. Eine goldene Generation? „Das sage ich Ihnen in acht Jahren“, sagt Wilmots. „Es ist wie einst auf Schalke. Wenn die Null steht, ist alles möglich.“ Seit 2002 war Belgien nicht mehr bei einem großen Turnier. Das Land hofft auf ein kleines Fußball-Wunder.