Blatter: FIFA auf Baustellen nicht in Verantwortung
Berlin (dpa) - FIFA-Präsident Joseph Blatter sieht mit Blick auf den alarmierenden Bericht über menschenunwürdige Zustände auf den Baustellen der Fußball-WM 2022 in Katar den Fußball-Weltverband nicht in der Verantwortung.
„Es tut uns sehr leid, was passiert ist. In jedem Land kann es geschehen, dass es Todesfälle auf den Baustellen gibt. Wer ist verantwortlich? Die Verantwortung der Arbeitsrechte in Katar ist eine Verantwortung der Unternehmen. Eine Intervention kann nur durch Katar erfolgen“, sagte Blatter auf einer Pressekonferenz in Zürich.
Der Schweizer kündigte zusammen mit einer Delegation des Exekutivkomitees einen Höflichkeitsbesuch in Katar an, wo er den neuen Emir treffen werde. Die FIFA habe 209 Mitgliedsverbände und könne nicht in diese Sachen eingreifen. In Katar gebe es auch viele europäische Unternehmen.
Die englische Tageszeitung „Guardian“ hatte in der vergangenen Woche einen alarmierenden Bericht über die Arbeitsbedingungen im kleinen Golfstaat veröffentlicht. Rund 44 nepalesische Gastarbeiter seien demnach in nur zwei Monaten wegen Herzinfarkts oder Arbeitsunfällen gestorben. Von Zwangsarbeit und unmenschlichen Bedingungen war die Rede.