2:1 in Lautern: Mönchengladbach zaubert und zittert

Kaiserslautern (dpa) - Viel Zauber und am Ende das große Zittern: Mit dem 2:1 (2:0)-Sieg beim 1. FC Kaiserslautern mischt Borussia Mönchengladbach weiter im Titelkampf der Fußball-Bundesliga mit.

Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre führte vor 45 661 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion durch sehenswerte Tore von Patrick Herrmann (10. Minute) und Juan Arango (14.), musste aber nach dem Anschlusstreffer durch Leon Jessen (63.) noch um den Erfolg bangen. U 21-Nationalspieler Herrmann musste in der 38. Minute mit einem Schlüsselbeinbruch vom Platz getragen werden und fällt mehrere Wochen aus.

„Letztes Jahr hätten wir noch das 2:2 bekommen, wir haben sehr viel dazugelernt“, meinte Nationalspieler Marco Reus und klagte: „Es war total schwer auf dem Rasen, dagegen ist unserer Weltklasse.“ Die Borussia ist nun seit sechs Spielen ungeschlagen und feierte den ersten Sieg auf dem Betzenberg seit dem 19. August 1995 (3:1). Favre kann zudem auf eine Ausbeute von 66 Punkten in 34 Spielen in seinem ersten Jahr in Gladbach verweisen. „Das war heute sehr, sehr schwer“, meinte der Schweizer und sagte zu den Platzverhältnissen: „Das ist eine Schande, das ist nicht Bundesliga-Niveau.“

Lautern wartet nun bereits seit zwölf Begegnungen auf einen Sieg. Die Pfälzer bleiben mit nur 16 Saisontoren nach 22 Spielen auch die angriffsschwächste Mannschaft und taten sich gegen die stärkste Abwehr der Liga enorm schwer. Trainer Marco Kurz versprach den Mitkonkurrenten im Tabellenkeller jedoch einen gnadenlosen Kampf bis zum letzten Spieltag und meinte: „Wir haben einen Wahnsinnsglauben, einen wahnsinnslangen Atem und eine dicke Haut.“

Ohne den erkrankten Mike Hanke aber mit Reus, der zuletzt unter Adduktorenbeschwerden litt und im Angriff von Igor de Camargo unterstützt wurde, starteten die Gäste von Anfang an ihre gefährlichen Gegenstöße. Arangos erster Warnschuss strich noch knapp über die Latte. Auf Zuspiel von de Camargo schob Herrmann dann den Ball zum 1:0 vorbei an Torhüter Kevin Trapp.

FCK-Coach Kurz hatte sein Team gleich auf fünf Positionen verändert, unter anderem spielten Rodnei und Jan Simunek in der Innenverteidigung. Das Duo verlor aber nach einer knappen Viertelstunde erneut die Orientierung: Bei einem sehenswerten Konter spielte Reus Arango frei und der Venezolaner schlenzte den Ball zum 2:0 ins Netz.

Lauterns Kapitän Christian Tiffert bemühte sich an seinem 30. Geburtstag Linie ins Spiel der „Roten Teufel“ zu bringen, doch ein Freistoß von Pierre de Wit an die Latte (12.) war lange die einzige Chance des Tabellen-16. Auch als Torschütze Herrmann ausfiel ließen sich die Gladbacher nicht irritieren. So schwer die Lauterer sich jeden Meter nach vorne erkämpfen mussten, so leichtfüßig ließen Reus und Co. den Ball laufen - ohne sich zu verausgaben.

In der zweiten Halbzeit ging es die Borussia dann aber doch zu lässig an - und wurde bestraft: Außenverteidiger Jessen erzielte mit einem Sonntagsschuss in den Winkel den Anschlusstreffer. Kurz brachte mit Richard Sukuta-Pasu und Dorge Kouemaha zwei neue Angreifer, doch seiner Mannschaft fehlte es trotz aller Bemühungen einfach an Präzision und Durchschlagskraft.

Spieldaten:

1. FC Kaiserslautern - Bor. Mönchengladbach 1:2 (0:2)

Ballbesitz in %: 49,8 - 50,2

Torschüsse: 14 - 8

gew. Zweikämpfe in %: 50 - 50

Fouls: 18 - 18

Ecken: 2 - 0

Quelle: optasports.com