Borussia M’gladbach Gladbachs Hecking: „Wir waren überlegen, aber nicht gefährlich“

Mönchengladbach · Der Höhenflug von Borussia Mönchengladbach in der Fußball-Bundesliga ist gestoppt. Die Elf vom Niederrhein unterlag zum Auftakt des neunten Spieltages bei Angstgegner SC Freiburg deutlich mit 1:3 (1:1).

Mathias Ginter (Gladbach, r) gegen Nils Petersen (Freiburg, l).

Foto: dpa/Steffen Schmidt

Bereits nach wenigen Sekunden hatte Gladbach an der Dreisam durch einen Foulelfmeter in Rückstand gelegen, der Auftakt eines unglücklichen VfL-Auftrittes. Zwar konnte Hazard zwischenzeitlich ebenfalls per Foulelfmeter ausgleichen, allerdings gelangen den Gastgebern in der zweiten Halbzeit durch Waldschmidt und Höler noch zwei weitere Treffer. Bitter für Gladbach: Stürmer Plea fällt zudem für einige Zeit wegen einer Oberschenkelzerrung aus und dürfte am Mittwoch im Pokal-Duell gegen Leverkusen fehlen.

Die Zahlen des Spiels:

Bereits 10,4 Sekunden nach Anstoß verursachte Keeper Sommer einen Elfer gegen Freiburgs Waldtschmidt. Nach 58 Sekunden zappelte der Ball im Tor, Petersen verwandelte. Nach 55 Minuten und 53 Sekunden spielte Stindl im Mittelfeld einen Fehlpass, neun Sekunden später fiel das 2:1 für Freiburg durch Waldschmidt. Exakt mit Beginn der 93. Minute spielte der herausgeeilte Sommer einen langen Pass genau in den Fuß von Höler, der aus 45 Metern humorlos abzog, vier Sekunden nach Sommers Fauxpas schlug der Ball zum 3:1-Endstand im Gladbacher Tor ein.

Der Spieler des Spiels:

Der heißt Luca Waldschmidt. Der 22-jährige Angreifer des SC Freiburg lieferte gegen Gladbach wohl eines seiner besten Bundesligaspiele ab. Er holte bereits nach zehn Sekunden einen Strafstoß heraus, gefiel zudem als ständiger Unruhe-Herd und versetzte im zweiten Durchgang den Borussen mit einem sehenswerten Treffer zum 2:1 den vorentscheidenen Nackenschlag.

Die Aufreger des Spiels:

Zwei Mal hatte Schiedsrichter Robert Hartmann im Schwarzwaldstadion auf Strafstoß entschieden. Und zwei Mal lag der Unparteiische mit seinem Strafmaß richtig. In der ersten Szene war Waldschmidt von Sommer zu Fall gebracht worden, auch wenn der Freiburger geschickt beim Gladbacher Schlussmann „eingefädelt“ hatte. In Szene zwei hatte der Ex-Kölner Heintz Gladbachs Stindl klar zu Fall gebracht, das war ungestüm verteidigt, Hartmanns Pfiff war korrekt.

Chronik des Spiels:

Die Fohlen konnten ihre Schwarzwald-Allergie nicht stoppen. Dort hatte Gladbach zuvor nur eins (März 2002) von 16 Liga-Duellen gewinnen können. Und auch im 17. Anlauf erwischte es den VfL an der Dreisam schon nach zehn Sekunden bitter. Die Defensive war bei einem langen Pass ins Zentrum noch nicht Herr des Geschehens, Ginter wollte klären, traf per Schuss seinen Mitspieler Elvedi, so kam der Ball zu Waldschmidt, der schüttelte Ginter ab, Keeper Sommer eilte heraus, rasselte mit dem Freiburger zusammen, Schiedsrichter Robert Hartmann pfiff, keine elf Sekunden waren da gespielt. Petersen trat an, verwandelte sicher, 1:0 Freiburg. Aber: Borussia antwortete mit einem Powerplay. Die Hecking-Elf wollte den Fauxpas gleich wieder ausbügeln, schnürte die Freiburger in deren Hälfte ein, kam zu Chancen.

Nach einer Hazard-Ecke bugsierte Elvedi artistisch die Kugel mit der Hacke richtig Tor – Pfosten. Dann feuerten Hazard und Plea aufs Tor, trafen aber nicht. Wieder die Fohlen. Stindl kam im Sechzehner an den Ball, Freiburgs Heintz rauschte heran, rammte Stindl um, wieder entschied Schiri Hartmann auf Strafstoß. Hazard schnappte sich das Spielgerät, satter Schuss unter die Latte, 1:1. Was für eine erste Halbzeit, die kurz vor der Pause noch einmal turbulent wurde.

Zunächst entschärfte Sommer ein Geschoss von Kübler. Gegenzug, Hofmann zog ab, Schwolow holte das die Kugel noch aus dem Eck. In der Kabine dann der nächste Gladbach-Schock an der Dreisam: Plea musste angeschlagen aufgeben, Herrmann kam rein. Gladbach blieb dran, Stindl und Lang verzogen jedoch. Freiburg hingegen schlug wieder eiskalt zu. Ballverlust Stindl, Wendt und Strobl verteidigten nicht gut, Waldschmidt sagte danke, klasse Volley-Abnahme, 2:1 Freiburg.

Borussia war bedient, hatte Dusel, dass Sallai nicht noch der dritte Streich für den SC gelang. Den machte dann in der Nachspielzeit Höler nach einem Sommer-Fehler, aus 45 Metern bugsierte der Freiburger nach einem verunglückten Pass des Schlussmannes den Ball zum 3:1 ins Gladbacher Tor.