Borussia Mönchengladbach Arsenal bietet horrende Summe: Der Xhaka-Poker
Der Schweizer Kapitän von Borussia Mönchengladbach soll dem Premier-League-Club 45 Millionen Euro wert sein.
Düsseldorf. Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl darf sich auf eine wenig geruhsame Sommerpause einstellen. Erster Grund: Die Borussia wird aller Voraussicht nach ihren Schweizer Kapitän Granit Xhaka verlieren, für den Schweizer Nationalspieler liegt nach Informationen unserer Zeitung eine seriöse Anfrage von Arsenal London aus der englischen Premier League vor. Freilich eine, über die sich nachdenken lässt. Annähernd 45 Millionen Euro soll der Verein, in dem Arséne Wenger das Sagen hat und Mesut Özil und Per Mertesacker zuhause sind, für Xhaka ausgeben wollen. Wohlwissend, dass der 23 Jahre alte Mittelfeldspieler, der zur Saison 2012/13 vom FC Basel für 8,5 Millionen Euro an den Niederrhein gewechselt war, in Gladbach eine einzigartige Entwicklung genommen hat - und an die Borussia vertraglich noch bis 2019 gebunden ist. Jedes Vertragsjahr ist nun Gold wert für den VfL.
Vor allem, weil Eberl in der vergangenen Saison schlau genug war, den Kontrakt vorzeitig bis 2019 zu verlängern — freilich mit der Zusage an den Spieler und dessen Berater, ab 2017 für angeblich eine Summe zwischen 25 und 30 Millionen Euro aussteigen zu können. Das alles spielt jetzt eine große Rolle: Bei allen Borussen-Beteuerungen, man werde um Xhaka kämpfen, ist auch einiges an Taktik im Spiel: Eberl weiß, dass er genau in diesem Sommer für seinen Arbeitgeber über die Personalie Xhaka übermäßig vom englischen Geldrausch profitieren kann. Deshalb gilt: Die Interessenten kommen lassen, verhalten reagieren, den Preis treiben. Denn noch mehr Vereine aus der Premier League als Arsenal sollen an dem Gladbacher Kapitän und zentralen Mittelfeldspieler Interesse haben.
Klar ist aber auch: Xhaka will noch vor der Europameisterschaft Sicherheit über seine Zukunft haben, die Bühne EM in Frankreich will er für potenzielle Interessenten nicht mehr brauchen _ und er wird sie nicht brauchen. Dass Eberl gestern ein offizielles Angebot für Xhaka verleugnete, dürfte nicht mehr als Teil eines großen Pokers sein, zu dem in den kommenden Wochen manche Bundesliga-Manager gezwungen werden. Motto: Wer zuerst die Nerven verliert, kassiert nicht annähernd das, was er bei geschickter Verhandlungstaktik bekommen könnte. „Es gibt keinen neuen Stand“, sagte Eberl gestern zum Fall des Schweizers. „Was tatsächlich noch passiert, müssen wir abwarten. Aber es gibt kein offizielles Angebot.“ Ersetzen könnte Xhaka in der kommenden Saison eventuell Sebastian Rode (25, Vertrag bis 2018) vom FC Bayern. Auch der Hoffenheimer Kevin Volland (23, kann für 15 Millionen Euro dank einer Ausstiegsklausel im Vertrag gehen), der den gleichen Berater hat wie Rode, bleibt ein großes Thema.