Befreiungsschlag im Derby
Mönchengladbach. Bundesliga-Schlusslicht Borussia Mönchengladbach hat im Kampf gegen den Abstieg ein Ausrufezeichen setzen können. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre besiegte im 78. Derby den Erzrivalen 1. FC Köln mit 5:1 (3:0) und hat nun zumindest den Relegationsplatz wieder in Sichtweite.
Zwei Tore selbst gemacht, eins vorbereitet — keine Frage, Marco Reus war beim Derby-Triumph der beste Borusse auf dem Platz. Beim 2:0 (34.) zog der 21-Jährige nach feiner Vorarbeit von Mike Hanke unwiderstehlich davon und ließ auch Kölns Keeper Rensing mit einem satten Schuss ins lange Eck keine Chance. Fünf Minuten später sorgte Reus mit einem tollen Distanzschuss aus 20 Metern für das 3:0 und Jubelstürme im Borussia-Park. Überragend, wie Marco auch noch Havard Nordtveit zum 5:1-Endstand auflegte. „Natürlich ist das ein schönes Gefühl, für die Fans und für uns. Wir wollten unbedingt gewinnen. Ich denke, dass man das auch gesehen hat. Wir müssen jetzt am Freitag in Mainz nachlegen“, sagte Reus später.
„Marc hat ein gutes Spiel im Tor gemacht, das war wichtig für uns“, lobte VfL-Trainer Lucien Favre den Bundesliga-Debütanten Marc-André ter Stegen. Der 18-Jährige zeigte in mehreren Situationen, warum er als eines der größten Torhüter-Talente in Deutschland gilt. Als die Kölner nach der Pause noch einmal zur Attacke bliesen, rettete ter Stegen zunächst gegen Mohamad und kurz darauf gegen Podolski glänzend.
Beim Gegentor durch Novakovic war der Jungspund dann machtlos. Logisch, dass ter Stegen nach dem Schlusspfiff als VfL-Eigengewächs auch die Humba vor der Nordkurve ansagen durfte. Gleich beim ersten Einsatz im eigenen Stadion feierte der gebürtige Gladbacher ter Stegen ausgelassen den Derby-Sieg mit den Borussen-Fans. „Ich freue mich total, dass ich mein erstes Bundesligaspiel machen durfte. Dass es ausgerechnet das Derby war, bedeutet mir etwas und ist eine Ehre für mich“, jubelte der junge Keeper über den Traum-Einstand.
Die Gladbacher nickten zustimmend, die Kölner fassten sich fassungslos an den Kopf, als in der 63. Minute der Pfiff von Schiedsrichter Weiner ertönte. Kölns Christian Eichner hatte im Strafraum per Hand ein Zuspiel von Marco Reus abgeblockt und Weiner auf Handelfmeter entschieden. Zu recht, wie auch die Fernsehkameras festhielten. Borussias Kapitän Filip Daems ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte den Strafstoß eiskalt zum 4:1 (65.).