Borussia gegen Bayern: Pokalträume in der Warteschlange
Dienstag konnten Tickets für das DFB-Pokalspiel gegen Bayern München erworben werden. Fans warteten stundenlang.
Mönchengladbach. Es ist kurz nach 6 Uhr am Dienstagmorgen. Im Nordpark ist es dunkel, nur ein paar Lampen sorgen für ein wenig Licht. Und obwohl es ein ganz normaler Werktag ist, herrscht vor den Ticketschaltern 1 und 2 des Stadions von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach Hochbetrieb. Trotz der Kälte haben sich bereits Warteschlangen am Borussia-Park gebildet.
Kein Wunder, denn seit vergangenem Samstag steht fest: Bayern München wird am 21. März zum DFB-Pokal-Halbfinale bei der Borussia antreten. Und wer an diesem Mittwoch dabei sein will, der muss eben im wahrsten Wortsinn früh aufstehen.
Dennis Metzeler, der 170 Kilometer entfernt wohnt, gehört zu denjenigen, die seit dem Morgengrauen geduldig ausharren, um sich Karten zu sichern. Mit Erfolg: Als um Punkt 10 Uhr die Schalter öffnen, ist er der erste, der stolz zwei Karten sein Eigen nennt. „Block 5A, Reihe 21“, sagt er lächelnd. Inge Kälker (72) steht einige Meter weiter in der Schlange. Sie holt Tickets für sich und ihre Kinder: „Bei dem Spiel muss man dabei sein. Und wenn es nur auf dem Oberrang ist.“
Insgesamt versuchten am gestrigen Vormittag ein paar tausend Fans, an Eintrittskarten zu kommen. Mitarbeiter der Borussia versorgten sie während der Wartezeit mit warmen Getränken. Gegen Mittag war das Kontingent aufgebraucht.
„5400 Karten gehen an die Gästefans, 30 000 gehen an die Dauerkarteninhaber, und die restlichen Karten können sich die Mitglieder an den Schaltern sichern. Frei nach dem Motto: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, erklärt Borussen-Sprechen Markus Aretz. Denn: „Wir haben rund 50 000 Mitglieder, und theoretisch könnte sich jedes davon zwei Karten holen.“
Allgemein ist Aretz von der Zuschauer-Nachfrage in dieser Saison beeindruckt. „Die Entwicklung ist super, auch wenn wir für das Bayern-Spiel sogar mit noch mehr Andrang gerechnet haben. Aber es ist ja ein Werktag.“ Insgesamt hätten weit mehr als die 54 000 Karten für das Pokal-Semifinale abgesetzt werden können. „Schließlich ist es für uns das erste Halbfinale seit dem Pokalsieg 1995. Und den Fans geht es da so wie der Mannschaft: Sie freuen sich auf jedes Spiel.“
Da spiele natürlich die erfolgreiche und attraktive Spielweise der Fohlen die entscheidende Rolle. Nicht nur im Pokal: Der Zuschauerschnitt in der Liga liegt bei 51 000 — 5000 mehr als vorige Saison, ein neuer Rekord.