Dante in der Form seines Lebens
Gladbachs Abwehrchef strahlt Ruhe und Sicherheit aus.
Mönchengladbach. Vor genau einem Jahr hatte Lucien Favre seinen ersten Arbeitstag bei Borussia Mönchengladbach. Seine Bilanz ist atemberaubend: In 33 Spielen (zwölf in der vergangenen Saison, 21 in der aktuellen Spielzeit) sammelte er 63 Punkte (20/43), was einem Punkteschnitt von 1,9 pro Spiel gleichkommt.
Einer der Säulen seines Defensivkonzepts ist Dante. Dessen großer Traum ist die Seleção. Er will endlich einmal das Trikot der brasilianischen Auswahl überstreifen. Und Dante Bonfim Costa Santos tut alles dafür, dass Träume wahr werden können. Seit Wochen und Monaten ist der Innenverteidiger von Borussia Mönchengladbach in einer überragenden Form.
Als Abwehrchef hat Dante großen Anteil daran, dass die Fohlen aktuell die beste Defensive in der Fußball-Bundesliga stellen. Bemerkenswert, wie der 28-Jährige die Viererkette im Kollektiv von Cheftrainer Lucien Favre organisiert.
Er ist Führungsspieler, strahlt große Ruhe und Sicherheit aus. Sein Zweikampfverhalten ist tadellos, die Spielereröffnung wird höchsten Ansprüchen gerecht. Macht Dante so weiter, ist der Anruf von Mano Menezes, Chef der Seleção, nur noch eine Frage der Zeit. Er müsse hart arbeiten, voll konzentriert sein und nicht nachlassen, sagt Dante. „Wichtig ist auch, dass ich mich nicht verletze. Ich muss Woche für Woche auf höchstem Niveau spielen.“
Das gelingt dem Publikumsliebling derzeit mit Bravour. Zusammen mit den Fohlen ist er auf Champions-League-Kurs, sogar ein Titelgewinn in der Liga oder im Pokal ist möglich. „Die Saison ist noch lange. Es können Rückschläge kommen“, warnt Dante vor zu viel Euphorie.
Allerdings sei im Fußball auch alles möglich. Das habe er bei seinem Ex-Klub Standard Lüttich erlebt, mit dem er in Belgien einst sensationell die Meisterschaft holte. „Es war überragend.
Lüttich schaffte nach 25 Jahren den Titel. Aber wir haben nicht daran gedacht, Meister zu werden, sondern nur von Spiel zu Spiel geschaut.“ Wie nun bei Borussia. Und sollte Dante am Niederrhein in dieser Spielzeit ein ähnliches Wunder wie in Lüttich erleben, könnte Sportdirektor Max Eberl den Brasilianer vielleicht doch noch davon überzeugen, die Ausstiegsklausel für 4,6 Millionen Euro im Sommer nicht zu ziehen und den bis 2014 laufenden Vertrag vorzeitig zu verlängern.