Borussia in Stuttgart: Nordtveits Ausscheiden der Anfang vom Ende
Die Fohlen kassieren zwei Tore in Stuttgart.
Stuttgart/Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach hat erneut die Chance verpasst, nach einem Sieg - dem 1:0 gegen Greuther-Fürth - im nächsten Bundesligaspiel punktmäßig nachzulegen und damit auf die Europa-League-Plätze zu klettern. Mit der 0:2 (0:2)-Niederlage beim VfB Stuttgart bleibt die Mannschaft von Trainer Lucien Favre ihrer Serie treu - in dieser Saison konnten die Gladbacher in der Bundesliga noch nie zwei Spiele in Folge gewinnen.
Spieler des Spiels war - wie sollte es anders sein - ein Stuttgarter: Alexandru Maxim.
Erst in der Winterpause nach Stuttgart gekommen, hat er sich mittlerweile zum unverzichtbaren Ideengeber auf der zentralen Position im Mittelfeld etabliert. Der Rumäne war an fast allen spielentscheidenden Situation beteiligt. Bei seinem Eckball verletzte sich Nordtveit, später zirkelte er den Freistoß vor dem 1:0 in den Strafraum.
Aufreger des Spiels
Den produzieren Tony Jantschke und Marc-André ter Stegen mit ihrem zögerlichen Eingreifen vor dem 0:2 zu dem dann Stuttgarts Kapitän Gentner Klartext spricht - mit einer Bogenlampe ins lange Eck. Zuvor hatte Gentner in der Entstehung unfreiwillig mit Thorben Marx Doppelpass gespielt, ging dem Ball energisch nach, was Jantschke und ter Stegen vermissen ließen.
Moment des Spiels
War jener, als der Stuttgarter Maxim die erste Ecke für die Gastgeber hereinschlägt, Havard Nordtveit und Georg Niedermeier prasselen mit den Köpfen im Luftkampf zusammen - mit den unangenehmeren Folgen für den Norweger und die Gladbacher. Nach vier Minuten Behandlungszeit war klar - es geht nicht weiter für den Norweger. Mit Nasenbruch muss er nach zwölf Minuten raus. Für ihn kommt Granit Xhaka. Das bis dahin kontrollierte, bedacht und konstruktive Spiel der Gladbacher entwicklete sich fortan holpriger, fahriger und konfuser. Nordtveits Ausscheiden war der Anfang vom Ende.
Chronik des Spiels
Gladbach beginnt gut, kombiniert sicher, spielt konstruktiver als Stuttgart, dass hingegen mit viel Power das Spiel annimmt, dominant über die Außen agiert und damit die ganze Spielfeldbreite nutzt. So hat Stuttgart ein leichtes Chancenplus mit Harniks Kopfball (11.), den ter Stegen mit einem tollen Reflex pariert. Gladbachs größte Chance auf die Führung vergibt Tolga Cigerci mit einem Schuss knapp neben den Pfosten (11.). Stuttgarts Doppelschlag zum 2:0 (28./34.) begünstigen die Gladbacher mit Fehlern und Schiedsrichter Lothar Stark, der auf eine Schwalbe von Molinaro gegen Herrmann reinfällt.
Den Freistoß von Maxim fälscht zunächst de Jong ab, ter Stegen ist mit der linken Hand auch irgendwie noch am Ball, der dann von der Schulter von Dominguez ins eigene Tor fällt. Beim zweiten Gegentreffer verlässt sich Tony Jantschke auf ter Stegen und der wiederum auf seinen rechten Verteidiger. Gentner sprintet zwischen das Missverständnis, spitzelt den Ball ins lange Eck und sagt Danke. Den zweiten Spielabschnitt dominiert zunächst Stuttgart mit Chancen von Ibisevic (53./55.) und Boka (55.). Gladbach wirkt hilflos gegen die Angriffswelle, die auf ter Stegens Tor zurollt. Erst nach einer Stunde kann sich die Mannschaft etwas vom Druck befreien, kombiniert wieder besser, ist hingegen nur bis zum Strafraum effektiv. Im 16er der Stuttgart könnte man ein Picknick veranstalten, ohne groß gestört zu werden.
Stimmen zum Spiel:
Tony Jantschke zum 0:2: Das passiert im Fußball. Gentner war im vollen
Sprint. Ich dreh mich um, sehe das Marc rauskommt, stelle meinen Körper rein und dachte, Marc kommt. Aber er ist leider nicht gekommen. Es gibt Phasen in der Saison, wo es nicht so läuft. Wichtig ist dann aber , dass du so viele punkte wie möglich mit nimmst.
Roel Brouwers: Hätten wir heute gepunktet, wäre das ein großer Schritt
gewesen. Wir müssen jetzt im Heimspiel gegen Augsburg die Punkte holen.
Insgesamt haben wir heute nicht so schlecht gespielt, der letzte und
entscheidende Pass fehlte nur zu oft.
Trainer Lucien Favre: Wir hatten unsere Möglichkeiten, aber es war
insgesamt einfach zu wenig. Wir haben früh zwei Tore bekommen, die beide
sehr unglücklich fallen. Aber wir hätten heute etwas holen können, das
ärgert mich. Wir sollten nun aber nicht ständig über Europa diskutieren
und nach jedem Spiel darüber reden, sondern wieder dahin kommen, dass
wir von Spiel zu Spiel denken. Das ist wichtig für die Mannschaft.