Borussia - Nürnberg 0:1: Bitteres Ende einer Serie
Borussia Mönchengladbach unterliegt in Nürnberg durch ein spätes Tor mit 0:1.
Nürnberg. Nur weg. Die Borussen-Profis hatten es nach der unglücklichen 0:1 (0:0)-Pleite beim 1. FC Nürnberg eilig. Kopfschüttelnd und mit sichtlicher Wut im Bauch verließen sie nach dem Schlusspfiff die Katakomben der Nürnberger Arena. Ihre Erfolgsserie mit sieben Spielen in Folge ohne Niederlage hatte ein bitteres Ende gefunden. Vertan die Chance, nach den Patzern der Konkurrenz aus München und Schalke, sich auf Platz zwei in der Fußball-Bundesliga zu schieben.
Vor 45 675 Zuschauern war es der drei Minuten zuvor eingewechselte Albert Bunjaku, der mit seinem Treffer in der 87. Spielminute den Gladbachern den Sonntagnachmittag verdorben hatte. Borussias Offensiv-Stratege Juan Arango vertändelte leichtfertig den Ball — der „Club“ schlug eiskalt zu. Dabei hatten die Gladbacher über weite Strecken der Partie das Geschehen in der Hand, konnten 63 Prozent Ballbesitz vorweisen, standen am Ende aber wie begossene Pudel da.
Wie schon beim 1:1-Remis gegen den Hamburger SV ließ die Offensive jegliche Durchschlagskraft vermissen. Bis zum Nürnberger Strafraum kombinierten die Borussen ordentlich, Torchancen waren allerdings eher Mangelware. Marco Reus (4.), ein Schuss von Mike Hanke (6.), Konter über Reus und Havard Nordtveit (41.) sowie Arangos Schuss (48.), den FCN-Keeper Raphael Schäfer glänzend parierte — das war’s in Sachen Offensive.
Und während der Nürnberger Anhang Matchwinner Bunjaku, der wegen einer schweren Knieverletzung fast ein Jahr gefehlt hatte, frenetisch feierte, ließ VfL-Innenverteidiger Martin Stranzl ein wenig Dampf ab: „Wir sind mit großen Erwartungen hier hingefahren, wollten unbedingt punkten. Dass man nach solch einem Spielverlauf enttäuscht ist, ist doch normal. Wir wollten gewinnen. Ist doch klar, dass dann keine gute Stimmung herrscht.“
Stranzl war nach überstandener Knöchelverletzung für Roel Brouwers in die Startelf gerückt. „Eine Bauchentscheidung“, begründete Trainer Lucien Favre später seine Entscheidung.
Trotz der Niederlage steuern die Borussen als Tabellendritter aber weiter auf direktem Weg Richtung Champions League, weshalb Nationalspieler Reus bemerkte: „Es ist ja in der Tabelle nichts passiert. Ja, wir haben verloren, aber wir sind keine Maschinen. Natürlich ist das Ergebnis sehr ärgerlich.“
Reus war erneut für den verletzten Patrick Herrmann (Schlüsselbeinbruch) auf die rechte Seite gerückt, konnte sich dort nur selten in Szene setzen. „Wir waren drin im Spiel, hatten aber kaum Torchancen — daran müssen wir arbeiten. Wir hatten keine Durchschlagskraft — sie kommen dann einmal richtig nach vorne und machen das Tor. Das ist in aber in der Bundesliga so“, sagte der Nationalspieler.