Borussia will vorlegen
Die Mönchengladbacher kämpfen in Sarajevo um einen Platz in der Gruppenphase der Europa League.
Mönchengladbach. Auf ein Neues: 546 Tage nach dem vorzeitigen Aus in der Finalrunde der Europa-League bei Lazio Rom geht das Fußball-Ensemble vom Niederrhein wieder auf Tournee. Am Donnerstag (20.45 Uhr, live auf Kabel eins) stürzt sich Borussia Mönchengladbach in ein neues Abenteuer. Beim Fudbalski Klub Sarajevo, dem bosnischen Pokalsieger, will sich die Fohlen-Elf eine gute Ausgangsposition verschaffen, um eine Woche später im heimischen Borussia-Park endgültig alles klar zu machen und das Ticket für die Gruppenphase zu lösen.
„Genau das ist unser Ziel. Das ist ein großer Traum“, sagte gestern bei einem Pressegespräch Sportdirektor Max Eberl, derweil sich Cheftrainer Lucien Favre und seine Spieler nach dem Pokalsieg in Homburg noch eine schöpferische Pause gönnten, ehe heute Vormittag die Vorbereitungen für die Europa-League-Ouvertüre (Playoffs) in Sarajevo beginnen.
Während Gladbach vor eineinhalb Jahren schon mitten drin im Wettbewerb stand und fast 10 000 Gladbach-Fans ihre Mannschaft in der Ewigen Stadt unterstützten, aber leider vergeblich auf ein Weiterkommen hofften — Borussia verlor das Rückspiel 0:2 — dürften nach Angaben von Borussias Mediensprecher Markus Aretz beim ersten internationalen Aufgalopp der Spielzeit 2014/2015 höchstens 2000 Anhänger die Reise in die etwa 300 000 Einwohner zählende bosnische Hauptstadt antreten.
Dass Borussia Mönchengladbach als Favorit in die Runde geht, steht außer Zweifel. „Die werden kratzen und beißen, aber damit müssen und werden wir umgehen“, sagt Max Eberl, „wichtig ist, dass uns dort ein Tor gelingt.“ Für den FK Sarajevo und rund 30 000 bosnische Fans ist die Begegnung mit dem Bundesliga-Sechsten der vorigen Spielzeit ein echtes Highlight, ja, das „Spiel des Jahres“, wie Steffen Korell herausgehört hat.
Borussia Mönchengladbachs Teammanager weiß, was auf die Mannschaft zukommt. Kurz nach der Auslosung in Nyon vor knapp zwei Wochen war er nach Sarajevo geflogen, um sich vor Ort ein genaues Bild von den Gegebenheiten zu machen, die Hotels für die Borussia-Reisegruppe zu buchen, das alte Stadion zu begutachten und weitere Details zu klären.
Die leicht antiquierte Arena, in der bei den Olympischen Winterspielen 1984 die Eröffnungszeremonie über die Bühne ging, ist nach der bosnischen Fußball-Legende Asim Ferhatovic benannt. All das sind für den VfL auf dem Weg in die Gruppenphase gewiss nur Nebensächlichkeiten. Korell: „Wir sind auf jeden Fall bestens informiert, gut vorbereitet und wollen die Hürde Sarajevo meistern.“