Borussia Mönchengladbach Die Fohlen-Elf siegte durch die Treffer von Ginter und Hazard: Das Spiel in der Analyse

Mönchengladbach. In der Fußball-Bundesliga hat Borussia Mönchengladbach am 19. Spieltag einen Heimerfolg gegen den FC Augsburg feiern können. Die Fohlen-Elf siegte durch die Treffer von Ginter und Hazard mit 2:0 und konnte sich so in den Europapokal-Rängen behaupten.

Der Gladbacher Matthias Ginter (2.v.r.) erzielt das 1:0. Neben ihm ist Mannschaftskamerad Jannik Vestergaard (l) hochgesprungen und der Augsburger Michael Gregoritsch (M).

Foto: Federico Gambarini

Bereits am Freitag geht es für den VfL in der Liga weiter, dann ist die Elf von Trainer Dieter Hecking bei Eintracht Frankfurt zu Gast.

Bis das die Partie entschieden ist, müssen die Fohlen einige brenzlige Situationen überstehen. Kurz vor Spielende ist es Offensivakteur Thorgan Hazard, der zu einem Solo ansetzt, sich dann, anstatt zu den mitgeeilten Kollegen abzuspielen, zu einem Schuss entscheidet, der schließlich ins linke untere Ecke des Augsburger Gehäuses saust. 2:0, Hazard ist der Matchwinner und die Gladbacher Fans atmen erleichtert durch.

Dieser „Titel“ geht an zwei Fohlen. Zum einen an Nationalverteidiger Matthias Ginter, der Borussia in Führung köpft. Zudem mit aggressivem und cleveren Zweikampfverhalten am eigenen Strafraum die Szene initiiert, die zum zweiten Gladbacher Treffer führt. Schütze Hazard hatte zuvor schon per Eckstoß Ginter den Treffer zum 1:0 aufgelegt. Beide Borussen vollbringen Entscheidendes.

Klarer Fall: Die Unparteiische Bibiana Steinhaus steht nach ihrem Auftritt im Borussia-Park nicht unter Verdacht, zur Kategorie der „Heimschiedsrichter“ zu zählen. Gleich zwei Mal löst die 38-Jährige mit ihren Entscheidungen bei zahlreiche Fohlen-Fans unüberhörbare Emotionsausbrüche aus.

So, als sie Augsburgs Opare nach einer Art „Notbremse“ der Kategorie „ganz schön dämlich“ nur den gelben statt roten Karton zeigt. Die anschließenden Erklärungsversuche der TV-Experten aus der Schiedsrichtergilde, warum Steinhaus damit richtiggelegen haben soll, überzeugen neutrale Beobachter nicht wirklich.

Borussia Mönchengladbach gewinnt 2:0 gegen Augsburg
11 Bilder

Borussia Mönchengladbach gewinnt 2:0 gegen Augsburg

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Gleiches gilt für das Handspiel-Festival im eigenen Strafraum des Augsburger Spielers Baier. Der hatte nach einer scharfen Hereingabe von Stindl das Spielgerät gleich mehrfach mit dem Arm oder Ellenbogen „gestreichelt“. Mindestens zwei Kontakte sind beim Studium der TV-Bilder zu erkennen, in einer Szene stoppt Baier den Ball mit dem Ellenbogen — ob beabsichtigt oder nicht, er verhindert so im Getümmel, dass ein Gladbacher nachsetzen und womöglich zu einem Treffer „abstauben“ kann. Trotz Hilfe des Video-Assistenten entscheidet Steinhaus: Kein Strafstoß! Wieder folgen dürftige Erklärungsversuche der TV-Experten.

Deren erneut schwammige Aussagen werden allerdings von „Übeltäter“ Baier auf Nachfrage offen und ehrlich entlarvt: „Das war keine Absicht. Aber ich hätte mich nicht beschweren können, wenn das gepfiffen worden wäre.“

Borussia startet bei strömenden Regen wuchtig in die Partie, setzt die Gäste aus Augsburg gleich unter Druck. Und geht auch früh in Führung. Nach einer Hazard-Ecke steigt Nationalverteidiger Matthias Ginter hoch und köpft die Kugel zunächst an den Innenpfosten, von dort prall der Ball schließlich in die Maschen. Die Fohlen führen 1:0 und erarbeiten sich im Anschluss zig weitere Chancen (Hazard, Stindl, Zakari, Vestergaard, Raffael), lassen allerdings die Kaltschnäuzigkeit vermissen. Hinzu kommt: Die Unparteiische Bibiana Steinhaus erweist sich in kritischen Szenen nicht als Fohlen-freundlich. Nach der Halbzeit gleiches Bild. Augsburg wehrt sich couragiert, auf der anderen Seite wirken die Fohlen im Abschluss (Hazard, Cuisance) zunächst nicht zielstrebig. Das rächt sich jedoch nicht, obwohl der FCA (Gouweleeuw, Koo, Cordova) zu Chancen kommt. Kurz vor Schluss zieht dann Thorgan Hazard auf, läuft der Gäste-Abwehr weg und macht mit einem satten Schuss ins untere Eck zum 2:0 den Heimerfolg der Fohlen perfekt

„In der ersten Halbzeit hatten wir die Spielkontrolle, wir hatten den Gegner im Griff und haben folgerichtig das Tor gemacht. Es gab zwei, drei Situationen, in denen wir etwas Pech hatten, was die Entscheidungen angeht. Augsburg hat dann probiert, den Ausgleich zu machen. Wir mussten uns dagegen wehren. Was ich kritisch anmerken muss, ist, dass wir das 2:0 früher hätten nachlegen müssen. Die Chancen dafür waren da. So aber hat Augsburg immer am möglichen Punktgewinn schnuppern können. Ich bin froh, dass wir am Ende noch das 2:0 gemacht haben. Ein Riesenkompliment auch an die Fans, die gemerkt haben, dass die Spieler in einer kritischen Phase ihre Unterstützung brauchten. Dadurch hat die Mannschaft nochmal den nötigen Schub bekommen.“

„Wir haben ganz schwer ins Spiel gefunden, waren nicht gut in den Zweikämpfen und im Pressing. Die Führung der Gladbacher ging daher absolut in Ordnung. Ein paar Chancen haben wir uns auch herausgespielt, sind aber nicht richtig an den Innenverteidigern vorbeigekommen. Insgesamt war die erste Halbzeit somit nicht gut von uns. Nach der Pause hat sich das dann komplett gedreht. In der zweiten Halbzeit haben wir guten Fußball gespielt, waren aber zu wenig zielstrebig. Mit etwas Glück hätten wir einen Punkt mitnehmen können.“