Borussia M’Gladbach Die Fohlen siegen in Leverkusen - Das Spiel in der Analyse
Leverkusen · Borussia Mönchengladbach ist ein erfolgreicher Rückrundenstart in die Fußball-Bundesliga gelungen. Die Elf vom Niederrhein setzte sich im Rheinland-Duell bei Bayer Leverkusen mit 1:0 (1:0) durch und befindet sich mit nunmehr 36 Punkten als Tabellendritter weiter auf Europapokalkurs.
Für die Entscheidung in der Werksklub-Arena sorgte Gladbachs Stürmer Alassane Plea, der seinen zehnten Treffer markieren konnte. Leverkusens Trainer Peter Bosz, der Heiko Herrlich abgelöst hatte, erlebte somit nicht den erhofften Traumstart an neuer Wirkungsstätte.
Der Moment des Spiels: Dieser ereignet sich wenige Augenblicke nach dem Schlusspfiff, als rund 5000 Anhänger der Gladbacher Borussia gemeinsam mit den VfL-Profis den Sieg in Leverkusen genossen. Lautstark sang die Kurve „Die Nummer eins am Rhein sind wir!“ – derweil hüpften die Borussenspieler auf dem Rasen rhythmisch, Arm in Arm, ehe sie mit einem donnernden Applaus in die Kabine verabschiedet wurden.
Die Parade des Spiels: Wer genau in der erneut nicht ausverkauften Leverkusener Arena hingeschaut hatte, dem dürfte aufgefallen sein, dass trotz eines klaren Chancenplus der Hausherren nicht der überragende Yann Sommer die Rettungstat des Spiels hingelegt hatte, sondern Leverkusens Schlussmann Lukas Hradecky. Der lenkte wenige Augenblicke nach der Gladbacher Führung einen Kopfball von Elvedi noch um den Pfosten. Eine beeindruckende Parade, den Ball hatte schon so mancher Zuschauer im Tor gesehen. Hradecky verhinderte so kurz vor der Pause die mögliche Vorentscheidung.
Der Spieler des Spiels: Der heißt Yann Sommer. Borussias Schlussmann zeigte zwar nicht die sogenannte Monsterparade, jedoch zig gute bis sehr gute Reaktionen. Der Schweizer Nationalspieler strahlte Ruhe und Sicherheit aus, spielte nahezu fehlerlos und hielt fast jeden Ball fest. Im Gesamtpaket ein tadelloses Torhüterspiel. Sommer hatte auch das Glück des Tüchtigen, als Bellarabis scharfer Schuss an den Pfosten krachte.
Der Vollstrecker des Spiels: Erneut machte Alassane Plea den Unterschied aus. Borussias 25-Millionen-Euro-Sturm-Import aus Frankreich entscheidet mit einer Aktion das Rheinland-Duell in Leverkusen. Während die Hausherren sich eine Überlegenheit in fast allen Spielstatistiken erarbeiteten, jedoch im Abschluss den letzten Punch vermissen ließen, machte Plea vor, wie es ging. Er verwertete eine Vorarbeit von Hofmann perfekt, hatte sich zuvor geschickt gelöst und vollstreckte humorlos aus spitzem Winkel. Eine Chance, ein Schuss, Siegtreffer. Plea bestrafte eiskalt die erste Unachtsamkeit in der Bayer Defensive. Gladbach zeigte in Leverkusen die Effektivität eines Spitzenteams.
Die Bestmarken des Spiels: Zum achten Mal in 18 Spielen hielt Yann Sommer die Null fest („Weiße Weste“) – alleiniger Ligabestwert. Gladbach hat nach 18 Spielen nur 18 Gegentore gefressen, ebenfalls Ligaspitze, geteilt mit Dortmund und Leipzig.
Die Trainer-Stimmen:
Dieter Hecking (Borussia Mönchengladbach):
„Die Freude über diesen Start ist riesengroß und aus meiner Sicht ist der Sieg auch nicht unverdient. Es hat mir gefallen, wie meine Mannschaft sich gewehrt hat. Nichtsdestotrotz wäre es hilfreich gewesen, wenn wir in den Drangphasen von Leverkusen mehr Ballbesitz kreiert hätten. Wenn wir das eine oder andere Mal besser von hinten herausgespielt hätten, hätten sich sicherlich noch mehr Räume zum Kontern geboten. Doch leider haben wir zu schnell den Ball wieder verloren. Aber wie wir den knappen Vorsprung dann bis zum Ende verteidigt haben, war sehr gut. Leverkusen hatte es im letzten Drittel enorm schwer, zu klaren Torchancen zu kommen. Das haben die Jungs gut gemacht.“
Peter Bosz (Bayer Leverkusen):
„Natürlich bin ich enttäuscht. Ich kann meiner Mannschaft nach diesem Auftritt wenig vorwerfen. Nach dem Spiel habe ich die Jungs aufgebaut und ihnen gesagt, dass wir die Köpfe hochnehmen müssen, weil wir sehr gut gespielt haben. Nur die Tore haben heute leider gefehlt. Nichtsdestotrotz können wir auf dieser Leistung aufbauen, sie gibt uns Selbstvertrauen für die nächsten Spiele. Wir werden weiter hart arbeiten, um unsere Ziele zu erreichen. Momentan sind die Europapokalplätze noch etwas weg, aber wir haben immer noch die Chance, diese Plätze zu erreichen.“