Endspiel für Gladbach - Verlieren gegen Zürich verboten

Mönchengladbach (dpa) - Im Finale um die nächste Runde der Europa League darf sich Borussia Mönchengladbach keinen Patzer leisten. „Es ist ein Endspiel, das wir nicht verlieren dürfen“, sagte Ersatz-Kapitän Tony Jantschke vor der Partie gegen den FC Zürich im Borussia-Park.

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Nach dem 3:2 in der Bundesliga gegen Hertha BSC und dem Ende der kleinen Misserfolgsserie ist das Selbstbewusstsein der Elf von Trainer Lucien Favre wieder gestiegen. „Von daher war der Sieg gegen Hertha auch für den Kopf wichtig“, meinte Flügelspieler Patrick Herrmann. Der Trainer hat die Parole längst vorgegeben. „Wir wollen unbedingt gewinnen, damit wir Erster bleiben“, betonte Favre.

Damit hätten sich die Gladbacher vor den letzten drei Bundesligaspielen 2014 in Leverkusen, gegen Bremen und in Augsburg das Überwintern im DFB-Pokal und der Europa League gesichert. Mit einem Erfolg beim direkten Ligakonkurrenten Bayer könnte sich das Team zudem in der Verfolgergruppe des FC Bayern München halten.

Im Duell mit Favres Ex-Club Zürich ist die Ausgangslage klar: Mit einem Sieg steht Gladbach als Gruppenerster fest und darf in der ersten K.o.-Runde (19./26. Februar) im Hinspiel auswärts antreten. Ein Remis bringt die Gladbacher ebenfalls in die Runde der letzten 32, aber dann wohl nur als Tabellenzweiter, wenn der FC Villarreal bei Apollon Limassol gewinnt.

Doch daran verschwendet niemand einen Gedanken. „Es ist immer schwer zu sagen, wir spielen auf einen Punkt“, sagte Borussias Rechtsverteidiger Julian Korb. Eine theoretische Chance ließe selbst eine Niederlage offen, dann dürfte Villarreal im Parallelspiel auf Zypern allerdings nicht gewinnen.

„Es ist ein Finalspiel, da gibt es nachher keine Ausreden mehr. Wir wollen unbedingt Gruppenerster werden, das ist unser Ziel“, sagte Borussias Schweizer Nationalspieler Granit Xhaka, der zuletzt mit starken Leistungen überzeugte und in Villarreal vor zwei Wochen das 2:2 rettete. Der Brasilianer Raffael freut sich auf das Duell gegen den Club, mit dem er zwischen 2005 und 2007 zweimal Schweizer Meister wurde. „Das Hinspiel habe ich ja verpasst. Jetzt spielen wir zu Hause, und deshalb bin ich sehr optimistisch, dass wir eine Runde weiterkommen“, meinte Raffael, der wegen Halsschmerzen nicht an der Pressekonferenz teilnahm, dessen Einsatz aber wohl nicht gefährdet ist.

Personell wird Favre wahrscheinlich wieder ein wenig umstellen. Zuletzt hatten Ibrahima Traore und Thorgan Hazard sowie Branimir Hrgota in internationalen Spielen häufiger den Vorzug erhalten, zumal Max Kruse an einem Kapseleinriss im Sprunggelenk laboriert. Auch für Martin Stranzl kommt der 60. Europapokaleinsatz wegen hartnäckiger Oberschenkelbeschwerden wohl noch zu früh.

Größere Personalprobleme hat der Tabellenzweite der Schweizer Super League, der im Hinspiel gegen den Bundesligisten ein 1:1 erreicht hatte. Im Meisterschaftsspiel beim FC Thun am Sonntag (1:2) fehlten dem Team von Trainer Urs Meier gleich neun Akteure. Ganz sicher kehrt nur der zuletzt gesperrte Ivan Kecojevic zurück. Dennoch sieht Meier sein Team auch in Mönchengladbach nicht chancenlos. „Totgeglaubte leben länger“, sagte der Coach.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Borussia Mönchengladbach: Sommer - Korb, Jantschke, Brouwers, Dominguez (Wendt) - Kramer, Xhaka - Traore, Hazard - Raffael, Hrgota

FC Zürich: da Costa - Elvedi, Kecojevic, Nef - P. Koch, Kajevic, Chikhaoui, Buff - Chermiti, Chiumiento, Etoundi

Schiedsrichter: Banti (Italien)