Erstes Gespräch mit ter Stegen
Nach dem Derby geht es um das Thema Vertragsverlängerung.
Mönchengladbach. Marc-André ter Stegen ist hellwach. Reaktionsschnell wehrt Borussias Torwart beim Torschusstraining mehrere Geschosse seiner Mannschaftskollegen ab. Dafür gibt es prompt anerkennenden Applaus von seinen Mitspielern. Keine Frage, ter Stegen ist schon früh in der Saison in Top-Form.
Das hat der 21-Jährige in den bisherigen drei Pflichtspielen unter Beweis gestellt. Zu Recht lobte Lucien Favre nach der jüngsten Fohlen-Heimgala (3:0) gegen Hannover den jungen Torhüter. „Es war enorm wichtig, dass er die Null festgehalten hat“, sagte der Cheftrainer, „seine beiden Parade binnen weniger Augenblicke in der Schlussphase waren unglaublich.“
Um im Derby am Samstag bei Bayer Leverkusen bestehen zu können, wird Borussia erneut auf einen starken ter Stegen angewiesen sein. Der sagt selbstbewusst: „Sie werden versuchen, vor eigenem Publikum den Ton anzugeben. Aber wir wollen natürlich auch ein Wörtchen mitreden. Wir wollen besser als Leverkusen sein und unser Ding durchziehen.“
Wie schwer dies sein dürfte, dessen sei er sich bewusst, sagt ter Stegen. „Vor uns liegt ein verdammt harter Brocken. Wir müssen auf alles vorbereitet sein und auf alle Gesichter von Leverkusen reagieren können. Aber wir haben unsere Chance.“
Die will ter Stegen auch Sportdirektor Max Eberl geben. Angesprochen auf den Torhüter hatte der nach dem Hannover-Spiel verkündet, alles dafür zu tun, dass das „Gesicht von Borussia“ seinen bis 2015 datierten Vertrag vorzeitig verlängert.
Eberl will verhindern, dass eines seiner Aushängeschilder bereits in absehbarer Zeit von den großen Klubs weggekauft wird. An ter Stegen sollen Barcelona oder Real Madrid interessiert sein. „Ich weiß, es ist eine Illusion“, so Eberl, „aber am liebsten wollen wir ihn für immer halten.“ Realistischer wäre also zumindest eine Verlängerung.
Bleibt die Frage: Ist ter Stegen angesichts der zu erwartenden Millionen-Verlockungen aus dem Ausland noch gewillt, über einen Verbleib im Borussia-Park über 2015 hinaus zu verhandeln?
Sein Berater Gerd vom Bruch sagt: „Das ist ja wohl die normalste Sache der Welt, dass wir uns das Angebot von Borussia mal anhören.“ Nach dem Derby in Leverkusen, so vom Bruch, solle „ein erstes Gespräch“ stattfinden.
Ter Stegen blockt ebenfalls nicht ab: „Die Aussage von Max Eberl steht. Was in den nächsten Wochen und Monaten passiert wird man sehen. Aber wir haben keine Eile, keinen Druck.“ Ihm liege am Herzen, wie der Verein sich entwickelt. „Ich will nur Gutes für Borussia. Ich hoffe, dass der Verein in den nächsten Jahren erfolgreich ist.“