Mönchengladbach. Der etwas schmeichelhafte Punktgewinn von Fußball-Zweitliga-Tabellenführer Borussia Mönchengladbach beim Verfolger 1860 München war nicht der Abend von Marcel Ndjeng, Oliver Neuville oder Marko Marin, die den Gegner, wie so oft in den vergangenen Wochen, mit spielerischen Mitteln auseinander nahmen. In München schlug die Stunde der Zweikämpfer Sascha Rösler, Patrick Paauwe, Alexander Voigt oder Tobias Levels, der mit dem überragenden Daniel Bierofka viel Arbeit hatte.
Borussias Rezept: Auch über andere Tugenden zu Punkten kommen
"Wir können nicht nur spielerisch durch die Liga marschieren und müssen auch über andere Tugenden zu Punkten kommen. Wir haben ein paar Jungs in der Mannschaft, die das gut können", sagt Voigt. Noch am dritten Spieltag war die Borussia gegen einen ähnlich couragierten Gegner baden gegangen, beim 1:4 am Mainzer Bruchweg. "Daran erkennt man, dass wir eine Entwicklung durchlaufen haben", vergleicht Rösler das zehnte ungeschlagene Spiel in Serie mit der letzten Niederlage am 24. August. "Damals haben wir uns den Schneid abkaufen lassen, mittlerweile stellen wir uns den Zweikämpfen." In der Tat zeigte die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay Charakter und die Fähigkeit, sich gegen einen an diesem Tag überlegenen Gegner zu stemmen und zu wehren. Auf die richtige Mischung kommt es an, wie Sascha Rösler zu berichten weiß: "Oft hat man zu viele unerfahrene Spieler dabei. Die neigen vielleicht eher dazu, sich unterbuttern zu lassen und gehen in manchen Situationen nicht richtig in den Zweikampf, weil sie merken: Heute tut´s weh." Auch für Rösler, der in München einiges einstecken musste, tat es weh in München. Ein mit viel Defensivgeschick und mindestens ebenso viel Glück erkämpfter Punkt, der die Konkurrenz auf Distanz hält, wird da ein gutes Trostpflaster sein. Jeder Zähler über der "magischen" 30-Punkte-Grenze zur Winterpause (momentan hat Borussia 28 Punkte) sei "ein kleines Polster, um in der Rückrunde nicht immer unbedingt gewinnen zu müssen", so Rösler. Alexander Voigt glaubt, dass man nach den letzten vier Spielen vor Weihnachten (gegen Offenbach, in Wehen und Freiburg sowie gegen Paderborn) mit 34, 35 Punkten sehr gut in den Winter gehen könne.