Borussia Mönchengladbach Ex-Gladbacher loben Rekordtransfer Pléa - Hazard bleibt auf jeden Fall

Gladbachs neuer Stürmer präsentiert sich sehr redselig. Verwandte um die Ecke sollen ihm bei der Eingewöhnung helfen. Manager Max Eberl äußert sich auch zu Hazard und Hecking.

Foto: VALERY HACHE

Mönchengladbach. Alassane Pléa ist da. Am Endspieltag der Fußball-WM. Er lächelt vom Podium des Presseraums freundlich in die Kameras. Stolz hält der neue Offensivspieler von Borussia Mönchengladbach das weiße Trikot mit der Nummer 14 in seinen Händen. „Da ist er. Unser neuer Stürmer“, sagt Sportdirektor Max Eberl, „Alassane. Ein guter Fußballer und ein netter, angenehmer Mensch. Ein guter Typ auch für die Kabine. Das hat mir sein Mitspieler Dante erzählt.“ Eberl wirkt erleichtert, dass der Deal mit dem 25-jährigen Fußballprofi aus Nizza seit Freitag perfekt ist. „Der Weg war lang, war zäh und intensiv. Manchmal ist das Geschäft unerbittlich, der Markt undurchschaubar. Es gab namhafte Konkurrenz, aber wir haben das Paket stemmen können.

Jetzt ist er bei uns gelandet, und darüber bin ich sehr glücklich.“ Auch Cheftrainer Dieter Hecking strahlt: „Alassane passt haargenau in unser Anforderungsprofil. Er hat ein großes Repertoire und ist vor dem Tor kaltschnäuzig. Aber es gehört auch immer Spielglück dazu. Ich bin von ihm auf jeden Fall total überzeugt.“ Mit dem vielseitigen, torgefährlichen Stürmer will Borussia Mönchengladbach in der neuen Saison neue Akzente in der Offensive setzen, ideenreicher, raffinierter und unberechenbarer werden. Eberl: „Es hatte sich einiges abgenutzt.“ Dass auch Gladbachs ehemaliger Coach Lucien Favre (jetzt Dortmund), der Nizza zwei Spielzeiten trainierte, nur Gutes über Pléa erzählt und ihm zum Wechsel an den Niederrhein geraten hat, rundet das Thema ab.

Wie gerufen kam dabei das parallel zum Kampf um Pléa aufkeimende Interesse des FC Southampton aus der Premier League an Gladbachs Abwehrhüne Jannik Vestergaard. Der Transfer des Dänen an die Südküste Englands verlief fast zeitgleich. „Das war eine glückliche Fügung“, gibt Max Eberl augenzwinkernd zu. Nun halten sich Einnahmen (etwa 22 Millionen für den Verkauf von Vestergaard) und Ausgaben (rund 23 Millionen für Pléa) fast die Waage. Eberl: „Besser konnte es nicht kommen.“ Nie zuvor in seiner Vereinsgeschichte hat Gladbach mehr Geld für einen Zugang investiert. Pléa hat bis 2023 unterschrieben, bringt seine Freundin mit. Und da Onkel und Tante um die Ecke leben (in Leverkusen), dürfte ihm die Eingewöhnung leichter fallen.

Bei der Pressekonferenz am Sonntag gab sich der Neue freundlich und redselig. Mediendirektor Markus Aretz übersetzte fleißig den Redeschwall des Franzosen, der viel über den Klub wusste. „Ich weiß, dass die Borussia eine große Tradition hat. Großartig. Ich bin hier sofort toll aufgenommen worden und habe zuvor gute Gespräche geführt. Borussia hat sich unglaublich um mich bemüht. Jetzt will ich den nächsten Schritt tun, mich weiter entwickeln und in der Bundesliga mit Gladbach Erfolg haben.“ Plea, der in der vergangenen Spielzeit 16 Tore für Nizza erzielte, an Spielweise und Philosophie gewöhnen: „Und dann will ich natürlich Tore vorbereiten und Tore machen.“ Idol ist seit jeher sein Landsmann Thierry Henry: „Er trug in seiner Karriere die 14 auf dem Rücken, die habe ich ebenfalls immer gehabt, nun auch bei Borussia. Die 14 war frei. Was will ich mehr?“

Sportdirektor Max Eberl gab am Sonntag außerdem bekannt, dass der von mehreren Vereinen umworbene Stürmer Thorgan Hazard auf jeden Fall in Gladbach bleibt: „Es gibt keine Chance für andere Klubs.“ Auch Cheftrainer Dieter Hecking hält große Stücke auf den Belgier: „Thorgan hat in der vergangenen Spielzeit einen großen Schritt nach vorn gemacht.“

Zu den Thema Vertragsverlängerung gibt es nicht neues zu sagen. Heckings Kontrakt über 2019 hinaus ist absprachegemäß momentan kein Thema. „Ich fühle mich wohl hier und will gut arbeiten", sagt Hecking.