Rekordeinkauf trifft Plea rettet Gladbach einen Punkt - FC Augsburg hadert
Augsburg (dpa) - Dieter Hecking verließ Augsburg alles andere als unzufrieden. „Für uns ist das ein Punkt, den wir sehr gerne mitnehmen“, sagte der Trainer von Borussia Mönchengladbach nach dem 1:1 (0:1) in der Fußball-Bundesliga gegen einen starken FC Augsburg.
Die Gastgeber haderten dagegen nach temporeichen und intensiven 90 Spielminuten mit dem Unentschieden. „Wenn man das Ergebnis ausklammert, bin ich absolut zufrieden“, sagte FCA-Coach Manuel Baum. Sein Team hatte es verpasst, das 2:0 zu machen.
So konnte Gladbachs Rekordeinkauf Alassane Plea die Gäste mit seinem ersten Bundesligator vor einer besonders kurz nach dem Seitenwechsel drohenden Niederlage bewahren. Der zur Halbzeit eingewechselte, 23 Millionen Euro teure Angreifer köpfte in der 68. Spielminute das Ausgleichstor. Der wuchtig auftretende FCA war vor 29.580 Zuschauern durch den Österreicher Michael Gregoritsch in Führung gegangen (17.). Beide Mannschaften weisen nach dem 2. Spieltag vier Punkte auf.
Die Gladbacher hätten einen idealen Start erwischen können. Thorgan Hazard drang kurz nach dem Anpfiff gleich mal in den Strafraum ein, konnte aber in höchster Not von Philipp Max gestört werden. Der Augsburger Linksverteidiger, der von Bundestrainer Joachim Löw auch nach dem WM-Debakel wieder nicht ins Nationalteam berufen worden ist, demonstrierte auch schnell seine offensiven Qualitäten. Bei einer Flanke aus dem Halbfeld verschätze sich Gladbachs Innenverteidiger Tony Jantschke. In seinem Rücken stand Gregoritsch, nahm den Ball mit der Brust an und schoss ihn beherzt ins Tor.
Gegen das aggressive Abwehrverhalten des FCA fiel es den Borussen schwer, ihren Kombinationsfußball zu entwickeln. Gefährlich wurde es meist dann, wenn Hazard in Aktion trat. Nach der Vorlage des Belgiers kam Fabian Johnson frei zum Schuss, aber FCA-Verteidiger Jeffrey Gouweleeuw klärte auf der Torlinie - eine große Rettungstat (17.).
Den Augsburgern gelang es, mit sehr flexiblem Abwehrverhalten auch Borussias Offensivstar Raffael weitgehend aus dem Spiel zu nehmen. Auf der Gegenseite gelang Borussias Defensive das bei Gregoritsch nicht. Der Österreicher war immer gefährlich, auch bei einem Kopfball (45.), der letzten aufregenden Aktion vor der Halbzeitpause.
Der FCA kam stürmisch aus der Kabine. Gregoritsch scheiterte im Nachschuss aus kurzer Distanz an Gladbach-Keeper Sommer, der mit einem Reflex das Augsburger 2:0 verhinderte (48.). „Sensationell“, nannte FCA-Manager Stefan Reuter die Parade von Sommer. Der Ex-Gladbacher André Hahn konnte bei seinem Heim-Comeback im FCA-Trikot eine gute Kontersituation nicht gut abschließen (49.). „Nach der Halbzeit müssen wir fast auf 2:0 stellen“, klagte Baum.
Kollege Hecking hatte nach der Pause zunächst in der Abwehr auf eine Dreierkette umgestellt, was aber nichts brachte. „Das ist uns nicht gut bekommen“, bestätigte Hecking, der dann wieder zur Viererkette wechselte. Als wertvoll erwies sich dafür die Hereinnahme des im Sommer von OGC Nizza verpflichteten Plea für Raffael. Einen Eckball von Hazard verlängerte Tobias Strobl mit dem Kopf zu Plea. Der Franzose konnte am zweiten Pfosten ungedeckt einköpfen. „Für ihn ist das ein toller Moment“, sagte Hecking. Millionen-Stürmer Plea hat sich als Torjäger angemeldet in der Bundesliga.