Borussia Mönchengladbach Fohlen-Fehlstart nach 1:2 in Bremen perfekt

Mönchengladbach. Die dritte Niederlage in Folge, dazu den indisponierten Granit Xhaka mit Gelb-Rot verloren. Für Borussia Mönchengladbach kommt es zu Saisonbeginn knüppeldick. Das Team von Trainer Lucien Favre verlor am Sonntag bei Werder Bremen vor 42 100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion mit 1:2 (1:1) und geht mit null Punkten als Tabellenschlusslicht in die Länderspielpause.

Granit Xhaka flog kurz vor Schluss mit Gelb-Rot vom Platz. Foto: Carmen Jaspersen

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"Die Mannschaft muss sich der Situation stellen, dass sie sich alles neu und hart erarbeiten muss. In der vergangenen Rückrunde sind wir von einer unfassbaren Leichtigkeit getragen worden. Diese ist trotz eines ordentlichen Spiels im Moment eben nicht mehr gegeben", sagte Manager Max Eberl.

Lediglich zehn Gegentore hatte Borussia Mönchengladbach in der gesamten Rückrunde der vergangenen Saison hinnehmen müssen. Nun gab es in zwei Spielen bereits deren sechs. Die Abstimmung in den hinteren Reihen hat weder bei Borussia Dortmund (0:4) noch gegen den FSV Mainz (1:2) so funktioniert, wie sich dies Trainer Lucien Favre idealerweise vorstellt. Ein Grund war, dass die beiden defensiven Mittelfeldspieler Granit Xhaka und Lars Stindl ihren Vorwärtsdrang in einer Art auslebten, welche die Abstände zur Viererkette zu groß werden ließen. Ein räumliches Vakuum, welches die Gegner dankend annahmen. Und das es dringend zu beheben galt.

Gladbach verliert gegen Werder Bremen 1:2
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In Bremen reagierte Favre dazu personell und stellte Havard Nordtveit neben Xhaka auf die "Sechser"-Position. Der nach seiner Sperre wieder spielberechtigte Norweger steht deutlich tiefer und ist ähnlich wie der nach Leverkusen gewechselte Christoph Kramer bereit, mit viel Laufarbeit Löcher zu stopfen oder sie erst gar nicht entstehen zu lassen. Stindl rückte dafür in die Spitze, wo er im Verbund mit Raffael, Hazard und Herrmann ein Quartett bildete, das durch häufiges Rochieren die gegnerische Abwehr beschäftigen sollte.

Dies funktionierte zunächst jedoch nur in Ansätzen. Die Gladbacher machten zwar nicht den Eindruck, als wenn ihnen die beiden Auftaktniederlagen Selbstvertrauen gekostet hätten, doch fehlten ihrem Spiel oftmals Tempo und Kreativität. So konnte sich Werder ein leichtes Übergewicht erarbeiten und näherte sich dem Tor der Gäste auch hier und da mal an. Erst musste Borussias Schlussmann Yann Sommer einen Freistoß von Jannik Vestergaard entschärfen (21.), dann verpasste Ujah zweimal per Kopf (27. und 28.). Der Ex-Kölner war es dann auch, der indirekt für die Bremer Führung sorgte. Im Duell mit dem jungen Marvin Schulz suchte Ujah im Strafraum clever den Kontakt. Schiedsrichter Zwayer gab Strafstoß, den US-Nationalspieler Aron Johannsson in der 39. Minute sicher verwandelte.

Sekunden vor der Pause dann konnte sich Stindl im Strafraum der Hausherren durchdribbeln und Keeper Wiedwald mit einem Schuss ins kurze Eck zum 1:1 überraschen. Doch mehr Leben kam dadurch nicht ins Gladbacher Spiel. Die "Fohlenelf" blieb unerklärlich lethargisch und zuweilen auch unaufmerksam. Das wusste Vestergaard zu nutzen, der nach einer Ecke von Junuzovic unbehelligt zur erneuten Führung einköpfen konnte (53.). Danach hätte Ujah den Sack binnen einer Minute zweimal zu machen können (57. und 58.), bevor die Borussia endlich zielstrebiger wurde. Herrmann, Wendt und Hahn scheiterten jedoch aus aussichtsreichen Positionen. "Es fehlen im Moment einfach ein paar Prozent", sagte Trainer Favre.