Fußball: Eine Kämpfer- und Frohnatur

Alexander Voigt spielt am Montag gegen seinen Ex-Verein.

Mönchengladbach. Den 5. Februar 2002 wird Alexander Voigt wohl so schnell nicht vergessen. Voigt trat mit seinem damaligen Verein, dem 1. FC Köln, auf dem Bökelberg bei Borussia Mönchengladbach an. Nach einem 0:0 zur Halbzeitpause überrollten die Fohlen die Geißböcke, binnen 17 Minuten stand es nach einem Elfmetertor von Markus Münch und einem Hattrick von Arie van Lent 4:0 für die Gladbacher.

"Das war das bisher schlimmste Spiel in meiner Karriere", sagt Alexander Voigt, der sich nach den Zwischenstationen Roda Kerkrade und Carl Zeiss Jena ausgerechnet dem Erzfeind Mönchengladbach angeschlossen hat. Am kommenden Montag geht es im ausverkauften Borussia-Park erstmals gegen den alten Verein. "Ich freue mich auf das Spiel. Das Stadion ist ausverkauft, das ist der würdige Rahmen für das einzig wahre Derby." Voigt betont das mit dem "wahren Derby" und fügt hinzu: "Gegen das Spiel kann man die Duelle gegen Leverkusen oder Aachen vergessen."

Borussias Kompetenzteam suchte beim Wiederaufbau nach der Abstiegssaison nach den passenden Puzzleteilen für die neue Mannschaft und suchte dabei vor allem richtige Typen, die Verantwortung übernehmen. Trainer Jos Luhukay erinnerte sich an seine Zeit als Co-Trainer beim 1. FC Köln und an die Kämpfer- und Frohnatur Alexander Voigt.

Der Transfer aus Jena funktionierte, fand in der Mönchengladbacher Anhängerschaft allerdings nicht nur Beifall. Voigt lastet das Image des limitierten Technikers an. "Das kenne ich schon und habe mich daran gewöhnt. Aber letztlich habe ich überall, wo ich gespielt habe, auch meine Einsätze gehabt", sagt Voigt, der in der Vorbereitung Marvin Compper auf der linken Abwehrseite verdrängt und noch keine Minute in der Zweitligasaison verpasst hat. Voigt ist wichtig für die Mannschaft, motiviert seine Mitspieler, kämpft mit allen Mitteln und widerlegt seine Kritiker auch durch fußballerische Fertigkeiten.

Am Montag, so glaubt Voigt, der acht Jahre in Köln gespielt hat, kann es nur einen Sieger geben: "Wir haben im Moment einfach die bessere Mannschaft, spielen ordentlichen Fußball und schwimmen auf einer Welle."