Borussia Mönchengladbach Gladbach hat CL-Qualifikation fast sicher
Mönchengladbach (dpa) - Ausgelassen sprangen die Gladbacher Spieler im Kreis, als sie auf der Anzeigetafel im Borussia-Park die Tabelle der Fußball-Bundesliga nach dem 33. Spieltag sahen.
Mit drei Punkten Vorsprung auf Platz fünf und dem deutlich besseren Torverhältnis gegenüber der Konkurrenz hat Borussia Mönchengladbach vor dem letzten Saisonspiel bei Darmstadt 98 die Champions-League-Playoffs bereits so gut wie sicher. „Auf, auf, auf in die Champions League“ sangen die Fans freudetrunken nach dem 2:1-Erfolg der „Fohlen“ gegen Bayer Leverkusen.
Dabei begann das Spiel nicht so, wie es sich der Großteil der 54 010 Zuschauer im ausverkauften Borussia-Park gewünscht hatte. Gladbach machte zwar von Beginn an Druck, ließ jedoch größte Möglichkeiten zunächst ungenutzt. „In der ersten Halbzeit hat oft nur eine Fußspitze gefehlt“, meinte Gladbach-Coach André Schubert.
Granit Xhaka formulierte es noch deutlicher: „Wir hätten da schon zwei oder drei zu Null in Führung gehen können.“ Der VfL-Kapitän hatte selbst eine gute Kopfball-Gelegenheit (2.); davor traf Oscar Wendt nur den Pfosten.
Stattdessen ging Leverkusen durch Charles Aránguiz mit 1:0 in Front (20.). Die Werkself zeigte trotz des bereits sicheren dritten Tabellenplatzes eine engagierte Leistung. „Wir haben es heute Ernst genommen, dagegengehalten und dann ein dummes Tor bekommen. Gut, dass wir durch sind“, sagte Stefan Kießling.
Der Gegentreffer brachte die Borussia sichtlich aus dem Konzept. Der Schwung aus der Anfangsphase war erst einmal verflogen und die gut sortierte Bayer-Defensive, bei der Jonathan Tah wegen einer Lebensmittelvergiftung fehlte, ließ zunächst nicht mehr viel zu.
Das änderte sich kurz vor der Pause. Ibrahima Traoré erkämpfte sich am Strafraum den Ball und schloss direkt ab. Leno wehrte das Spielgerät nur nach vorne ab und André Hahn schob ohne Mühe zum Ausgleich ein. Der Stürmer präsentierte sich erneut in Topform, spielte aufopferungsvoll und bekam von seinem Trainer, nicht nur wegen seines Doppelpacks, ein Sonderlob. „Er ist ein Mentalitätsmonster“, meinte Schubert. „Die Intensität, mit der er Zweikämpfe führt, reißt die Mitspieler mit.“
Nach dem Seitenwechsel brauchte der VfL einige Minuten, um erneut Tempo aufzunehmen. Leno lenkte einen Traoré-Schuss gekonnt über die Latte (54.), nur wenige Sekunden später musste der Bayer-Keeper gegen Raffael sein Können aufbieten. Gladbach drängte auf die Führung, offenbarte hinten jedoch Lücken.
„Es war ein offener Schlagabtausch“, sagte Schubert. „Gerade in der zweiten Halbzeit ging es hin und her.“ Sein Trainerkollege Roger Schmidt sah das ähnlich und sprach von „zwei Mannschaften, die mit offenem Visier gespielt haben“.
Eine gute halbe Stunde vor dem Ende hatte der Club vom Niederrhein Glück, als Havard Nordtveit den Ball im Strafraum mit dem Arm abwehrte, der Elfmeterpfiff jedoch ausblieb. Elf Minuten vor dem Ende ließ Hahn mit einem wuchtigen Volleyschuss in den Torwinkel dann das Stadion beben. Den Champions-League-Playoff-Platz kann Gladbach nun nur noch theoretisch verlieren. „Den vierten Platz kann uns jetzt niemand mehr nehmen“, sagte Xhaka. „Außer wir verlieren nächste Woche 10:0. Aber da glaube ich nicht dran.“
Spieldaten:
Ballbesitz in %: 59,5 - 40,5
Torschüsse: 14 - 17
gew. Zweikämpfe in %: 50 - 50
Fouls: 16 - 9
Ecken: 6 - 3
Quelle: optasports.com