Borussia Mönchengladbach Breel Embolo: „Ich werde mich wohl einige Zeit hinten anstellen müssen"
Mönchengladbach · Breel Embolo von Borussia Mönchengladbach nimmt seinen Fehlschuss gegen Freiburg mit Humor. Mit zwei Treffern, einer Tor-Vorlage und vielen guten Aktionen war der 22-jährige Schweizer der Mann des Spiels.
Nein, ein perfektes Spiel habe er natürlich nicht abgeliefert. Breel Embolo lachte bei dieser Aussage am Sonntag Nachmittag in die Kamera. Der Angreifer von Borussia Mönchengladbach sagte nach dem 4:2 über einen starken SC Freiburg: „Ich werde mich als Elfmeterschütze wohl einige Zeit hinten anstellen müssen. Der Gefoulte darf eben nie antreten, diese Weisheit habe ich nun erfahren. Aber ich hatte mich gut gefühlt und Stefan Lainer meinte, ich solle ruhig schießen. Also habe ich mich getraut.
Klar bin ich froh, dass ich nach meinem Fehlschuss noch getroffen habe und wir die drei Punkte einfahren konnten."
Dass sein Strafstoß in der 49. Minute am linken Pfosten des Freiburger Tores gelandet war, kostete Embolo nicht nur einen Treffer, sondern auch eine Tor-Vorlage. Schließlich hatte ihn Dominique Heintz zuvor von den Beinen geholt. Dennoch war Embolo der Mann des Spiels. Erst gelang ihm in der 46. Minute das wichtige 2:1, dann legte er nur zwei Minuten nach seinem Fehlschuss vom Punkt für Patrick Herrmann das 3:1 auf. Schließlich erkämpfte sich Embolo vor seinem 4:2 in der 71. Minute energisch den Ball und schob ihn zu Florian Neuhaus, dessen Pass er dann an Torwart Mark Flekken vorbei ins linke Eck spitzelte.
Auf den Spuren von Netzer, Neuville und Heynckes
„Als Stürmer freut man sich immer, wenn man trifft. Führen die Treffer auch noch zum Sieg, dann ist es natürlich doppelt schön", sagte Embolo. Mit seinem ersten Doppel-Pack im "Fohlen"-Trikot schoss er die Borussia wieder an die Tabellenspitze, Elfmeter hingegen wird er vorerst nicht mehr schießen. „Breel hat ganz recht, dafür muss er sich nun hinten anstellen", erklärte Trainer Marco Rose mit einem Grinsen im Gesicht. Embolo ist übrigens der vierte Gladbacher, der trotz eines vergebenen Elfmeters in einer Partie doppelt traf. Neben Günter Netzer sowie Oliver Neuville gelang dies Jupp Heynckes sogar gleich dreimal.
Auch ohne Elfmetertreffer scheint sich der Transfer von Breel Embolo für die "Fohlenelf" auszuzahlen. Im Sommer gab es durchaus Zweifel, ob Max Eberl die zehn Millionen Euro Ablösesumme an den FC Schalke 04 nicht besser hätte anlegen können. Schließlich kam Embolo bei Schalke nie richtig auf Touren, was sicher auch seinem enormen Verletzungspech geschuldet war. Allein wegen eines Wadenbeinbruchs mit zusätzlicher Sprunggelenksverletzung fiel der in Kamerun geborene Schweizer rund zehn Monate aus. Als sich vergangene Saison auch noch die Gesamt-Situation auf Schalke verkomplizierte, nahm der Wechsel Formen an.
Die Gesundheit war bisher nicht Embolos bester Freund
„Es hätte auch bei Schalke ob des Umbruchs dort noch klappen können, aber so ist es besser", hat Embolo seine Zeit in "Königsblau" abgehakt. Bei der Borussia musste er sich im Trainingslager am Tegernsee allerdings zunächst einmal mächtig heran arbeiten. Die Folgeverletzung eines Fußbruchs hatte den 22-Jährigen seit Mai auf Eis gelegt. Die Gesundheit scheint nicht der beste Freund von Embolo zu sein, auch in Gladbach fiel er gerade erst wegen eines Muskelfaserrisses für drei Wochen aus. „Ich bin froh, dass ich gegen Freiburg 80 Minuten ohne Probleme intensiv spielen konnte. Das ist neben dem Sieg das Wichtigste."
Bleibt er jetzt endlich mal von Verletzungen verschont, dann werden die Fans der "Fohlenelf" wohl noch viel Freude an Breel Embolo haben und dieser auch an und in Mönchengladbach. Denn nicht nur die Stimmung in der Mannschaft ist gut, auch privat herrscht große Freude bei dem in Basel aufgewachsenen Embolo. Schließlich wird seine Lebensgefährtin Naomi (25) dem gemeinsamen Töchterchen Naliya in Kürze ein Geschwisterchen schenken. Es wird ein Junge, da kann Breel Embolo sein Talent später mal vererben - Elfmeter vielleicht ausgenommen.