Goldgrube Champions League
Rund 15 Millionen Euro wären für die Gladbacher garantiert.
Mönchengladbach. Der Einzug in die Königsklasse — das ist das Ziel von Borussia Mönchengladbach sechs Spieltage vor dem Saisonende in der Fußball-Bundesliga. Rang drei oder vier, um diese Frage dreht sich derzeit alles. Auch VfL-Legende Günter Netzer, der immer wieder in höchsten Tönen von Trainer Lucien Favre und seinen Schützlingen spricht, verfolgt gebannt den Endspurt. „Wenn Gladbach es wirklich schaffen sollte, den vierten Platz zu halten, wäre das ein großartiger Erfolg für den Verein, Trainer und Mannschaft“, sagte der Fußball-Experte.
Sollte Gladbach in den verbleibenden 540 Bundesliga-Minuten Schalke 04 noch überflügeln, ist die Mannschaft als Dritter automatisch gesetzt und gehört zu den 32 Top-Teams im europäischen Fußball, die, auf acht Gruppen verteilt, insgesamt sechs Vorrundenspiele bestreiten. Der Umweg über Platz vier (mit zwei Play-off-Spielen im August) ist derzeit allerdings die wahrscheinlichere Variante. Als nicht-gesetzter Klub könnte der Borussia dann aber ein dicker Brocken zugelost werden. Das schnelle Scheitern ist nicht ausgeschlossen. „Daran denke ich nicht. Wir wollen das Optimale herausholen“, betont Offensivspieler Mike Hanke permanent. Die beiden „Alles-oder-Nichts-Spiele“ sind auf den 21./22. August, sowie 28./29. August terminiert. Die Auslosung dieser Begegnungen geht am Freitag, 10. August, 12 Uhr im Uefa-Hauptquartier in Nyon/Schweiz über die Bühne. Sollte Gladbach die Play-offs nicht überstehen, würde Gladbach in der Europa-League spielen.
Der finanzielle Unterschied zwischen Champions-League und Europa-League ist gewaltig. Für das Erreichen der Königsklasse winkt allein ein Startgeld von 3,9 Millionen Euro, weitere 3,3 Millionen bringen insgesamt die sechs Vorrundenspiele. Im gleichen Zeitraum ist man in der Europa-League erst bei einer Million Euro angekommen. In der Königsklasse warten zudem pro Sieg noch einmal 800 000 Euro, bei einem Remis springen 400 000 Euro heraus. Außerdem winken Millionenbeträge aus dem sogenannten Marktpool. 15 Millionen Euro Einnahme sind in der Champions-League das Minimum. Hannover 96 hat in der Europa League bisher rund acht Millionen Euro kassiert.
Trotzdem: Die Champions-League bleibt das Nonplusultra, zumal es für die Europa-League derzeit keinen Interessenten für die TV-Rechte gibt.