Handball: TVK schafft kleine Sensation
Im Pokal gewinnt der Zweitligist in der Verlängerung gegen die HSG Düsseldorf.
Korschenbroich. Handball-Zweitligist TV Korschenbroich hat für die große Überraschung in der ersten DHB-Pokalhauptrunde gesorgt. Nach zweimaliger Verlängerung behielten die Gastgeber vor 600 Zuschauern in der Waldsporthalle gegen den scheinbar übermächtigen Favoriten HSG Düsseldorf mit 35:32 die Oberhand. Nach 60 Minuten hatte es noch 21:21 (8:14) heißen, auch nach der ersten Verlängerung (27:27) gab es noch keinen Sieger.
"Das war heute ein positives Erlebnis für alle. Wir haben uns deutlich gesteigert, auch weil die Zuschauer uns nach vorne gepeitscht haben", freute sich Matchwinner Sven Bartmann. Der 24 Jahre alte Schlussmann rückte nach acht Minuten für den enttäuschenden Oliver Mayer zwischen die Pfosten und wuchs im Laufe der Partie über sich hinaus.
"Das hat einfach Spaß gemacht", sagte Bartmann, der vom Regionalligisten Bayer Uerdingen nach Korschenbroich gewechselt war und bereits bei seinem ersten Pflichtspiel für seinen neuen Klub von den begeistern Fans mit "Sven, Sven"-Sprechchören gefeiert wurde.
Dabei hatte es nach 30 Minuten noch nach einem standesgemäßen Düsseldorfer Sieg ausgesehen. Die von ehemaligen Welthandballer Daniel Stephan an der Bank lautstark angefeuerte Bundesliga-Absteiger dominierte die erste Hälfte und ging nach einem schnellen 8:1 mit einer 14:6-Führung in die Pause.
Danach aber sollte die Partie völlig kippen: Dank Bartmanns Paraden und einer wie ausgewechselt aufspielenden Korschenbroicher Mannschaft, wurde die bis dato einseitige Partie zu einem Pokalkrimi. Zugang Florian Korte konnte beim Stande von 18:18 erstmals ausgleichen, danach schenkten sich beide Teams nichts mehr. Da hatte Jan-Henrik Behrends (36.) bereits wegen eines Fouls an Markus Breuer die Rote Karte gesehen.
Für die Entscheidung in der zweiten Verlängerung sorgten dann einmal mehr die beiden Breuer-Brüder Simon und David, die einen 32:30-Vorsprung vorlegten, von dem sich die körperlich nun abbauenden Gäste nicht mehr erholen konnten. Als Sven Bartmann schließlich noch gegen Nationalspieler Michael Hegemann auch einen Siebenmeter parierte, war die Pokal-Überraschung perfekt.