Tanzverbot für Idrissou
Peter Gagelmann verhindert Torjubel à la Roger Milla.
Mönchengladbach. Mohamadou Idrissou hatte vor dem Spiel seines neuen Arbeitgebers Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Nürnberg mächtig Werbung in eigener Sache betrieben. Nach einer starken Vorbereitung und dem Treffer im Pokal in Aue hatte der Stürmer von einem Hattrick gesprochen, den er gegen Nürnberg erzielen werde. Krönen wollte der 30-Jährige den Auftritt mit einem Torjubel in Roger-Milla-Manier. "Damit liegt mir Dante seit Wochen im Ohr", sagte der Stürmer.
30 Minuten und 55 Sekunden waren gespielt, als Idrissou die Torvorhersage wahr machte. Mit einem feinen Schlenzer ins rechte untere Toreck hatte er die Führung der Nürnberger durch den aufgerückten Abwehrspieler Jens Hegeler aus der 15. Minute ausgeglichen.
Beim geplanten Torjubel erwies sich jedoch Schiedsrichter Peter Gagelmann als Spielverderber. "Er hat uns gebeten, die Nürnberger Fans vor deren Kurve nicht zu provozieren und sofort Richtung Mittellinie zu gehen", berichtete Idrissou, der ablösefrei aus Freiburg gekommen war. Aus dem Roger-Milla-Jubel wurde eine mickrige Andeutung eines Tanzes mit Vorlagengeber Marco Reus.
Zum Mann des Spiels wurde "Mo" damit jedoch nicht ganz. Diesen Titel verdiente sich Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer mit mehreren Weltklasse-Paraden, mit denen er vor allem in der Schlussphase des Spiels die Borussen narrte.
Mit der Faust hatte Schäfer Schüsse von Michael Bradley (70.) und des eingewechselten Patrick Herrmann (87.) vereitelt. Dabei war sein Einsatz wegen einer Innenbanddehnung im Knie bis kurz vor dem Anpfiff unklar gewesen. "Mein Torhüter war heute klasse, durch ihn haben wir den Punkt verdient", sagte Nürnbergs Trainer Dieter Hecking.
Kollege Michael Frontzeck sprach gar von "sensationellen Paraden". Borussias Sportdirektor Max Eberl blieb die Erkenntnis, dass viel Luft nach oben bleibt - auch bei Idrissou.