Borussia Mönchengladbach Hecking: "Die Personallage hat sich entspannt"
Vor dem Spiel bei Mainz 05 kann Gladbachs Trainer Hecking wieder auf Raffael, Wendt, Kramer und überraschend auch auf Abwehrchef Vestergaard zurückgreifen.
Mönchengladbach. Es ist ein wahrer Abstiegskracher — wenn man einen Blick auf die Rückrundentabelle der Fußball- Bundesliga wirft. Sonntag (18 Uhr) trifft der Fünfzehnte auf den Sechzehnten. Sowohl die Gladbacher Borussia als auch der FSV Mainz 05 haben in den zehn Partien nach der Winterpause erst acht Punkte gesammelt. Trotz der mageren Ausbeute dürfen sich die Fohlen weiterhin berechtigte Hoffnungen machen, kommende Saison international zu spielen. Der Rückstand auf Platz sieben, der am Ende für die Qualifikation reichen dürfte, beträgt gerade einmal drei Punkte.
„Wir hoffen, dass wir mit einem erfolgreichen Spiel in Mainz Schwung für die verbleibenden Spiele aufnehmen können“, verdeutlichte Gladbach- Trainer Dieter Hecking, der wieder auf einen breiteren Kader im Vergleich zu den Vorwochen zurückgreifen kann.
So sind Ibrahima Traoré, Christoph Kramer, Denis Zakaria und überraschenderweise auch Jannik Vestergaard ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Beim dänischen Nationalverteidiger war erst vor rund zwei Wochen nach dem Leverkusen-Spiel eine Bänderdehnung sowie ein Mittelfußbruch diagnostiziert worden. Nun könnte gegen Mainz das Blitz-Comeback folgen. „Die Hauptverletzung war die Außenbandverletzung im Sprunggelenk. Zudem hat man auf dem Röntgenbild eine Altverletzung ausgemacht, die aber nicht so im Vordergrund stand“, stellte Hecking gestern klar. Der Übungsleiter zeigte sich erfreut, dass Raffael die vergangenen 14 Tage voll mittrainieren und Oscar Wendt seinen Rückstand aufholen konnte.
Auch László Bénes und Tobias Strobl seien wieder dicht dran, eine Rolle zu spielen. „Die personelle Situation hat sich entspannt. Die Qualität ist im Training zurück, und es ist gut, wieder mehr Alternativen zu haben. Jetzt gilt es, für Sonntag den besten Mix zu finden“, sagte der 53-Jährige mit einem Lächeln auf den Lippen. Mamadou Doucouré, Vincenzo Grifo, Fabian Johnson, Reece Oxford und Julio Villalba stehen hingegen verletzungsbedingt nicht zur Verfügung oder sind zumindest fraglich. Ob die Borussia wie zuletzt im Spiel gegen Hoffenheim bei Ballbesitz wieder mit einer Dreierkette agieren wird, die sich in der Rückwärtsbewegung zu einer Fünferreihe wandelt, wollte der Coach gestern nicht verraten.
„Die Dreierkette war hier lange verpönt und soll jetzt der Heilsbringer sein. Gegen Hoffenheim war es erstmalig wieder möglich, darüber nachzudenken, weil in Oscar Wendt ein Spieler zurückgekommen ist, der dafür prädestiniert ist“, erläuterte Hecking und fügt hinzu: „Mit welchem System wir das Spiel in Mainz angehen, mache ich davon abhängig, welche Spieler ich zur Verfügung habe und was gut zum Gegner passt.“
Die Mainzer haben indes die kurze Länderspielpause genutzt, um sich neu zu justieren, wie deren Coach Sandro Schwarz betont. Nach der jüngsten 0:3-Klatsche gegen Eintracht Frankfurt steht das Team aktuell auf dem Relegationsrang und will gegen Gladbach den Abwärtstrend zurückkehren. „Die Mainzer sind in der Bringschuld. Das baut Druck auf die Mannschaft auf. Wir müssen diese Stimmung aufnehmen und die nötige Mentalität mitbringen, um Mainz zu fordern und vor Probleme zu stellen“, gibt Hecking die Richtung vor.