Herrmanns Tor-Comeback: Wusste gar nicht mehr, wie das ist
Mönchengladbach (dpa) - Patrick Herrmann strahlte über das ganze Gesicht. Schöner hätte seine Comeback-Story nach fast fünfmonatiger Leidenszeit nicht sein können.
Im Derby gegen Köln erstmals im Kader, in Augsburg am Sonntag die ersten Spielminuten und nun vor eigenem Publikum 32 Sekunden nach seiner Einwechslung der erste Treffer seit mehr als einem halben Jahr: „Das ist geil, das kann man gar nicht beschreiben. Beim Torjubel ist alles aus mir rausgebrochen“, sagte der Nationalspieler nach dem souveränen 4:0 (1:0)-Erfolg gegen den VfB Stuttgart.
Das ganze Stadion feierte den torgefährlichen Flügelflitzer, der mit großen Schritten zurück in die Startelf drängt. „Ich wusste schon gar nicht mehr, wie das ist“, meinte der 25-Jährige, der die ohnehin bärenstarke Gladbacher Offensive zusätzlich verstärkt. Auch Trainer André Schubert war begeistert. „Das ist sehr außergewöhnlich, mit dem ersten Ballkontakt nach 32 Sekunden ein Tor zu erzielen. Das ist überragend für ihn“, sagte der Coach, der mit seinem Team im elften Heimspiel den neunten Sieg feierte und somit weiterhin gut im Rennen um die internationale Qualifikation liegt.
Auch die Mitspieler waren begeistert von Herrmanns erfolgreicher Rückkehr. „Darüber habe ich mich natürlich wie alle im Stadion sehr gefreut. Patrick war lange verletzt und hat in den vergangenen Wochen und Monaten hart für seine Rückkehr auf den Platz gearbeitet. Und ein besseres Comeback als in einem Heimspiel mit seiner ersten Aktion gleich ein Tor zu erzielen, kann man sich ja eigentlich gar nicht vorstellen“, sagte Thorgan Hazard, der mit der 1:0-Führung seinen ersten Saisontreffer in der Liga erzielte und mit dem überragenden Raffael zu den auffälligsten Akteuren zählte.
Mit dem starken Belgier, dem genesenen Herrmann und dem bald zurückkehrenden André Hahn sowie Neuzugang Jonas Hoffmann und dem Duo Fabian Johnson/Ibrahima Traoré verfügt der Club über eine ganze Reihe außergewöhnlicher Flügelspieler. „Der Konkurrenzkampf ist groß. Aber das macht uns auch ein Stück unberechenbarer“, meinte Herrmann.
Und der Dirigent des ganzen Orchesters spielt die wohl beste Saison seiner Karriere. „Raffael ist ein fantastischer Spieler. Er fordert die Bälle, er verteilt sie. Mit ihm zu spielen, macht es uns leichter“, befand Hazard. Der geniale brasilianische Ballverteiler, der zum 2:0 traf, kann seinen eigenen Torrekord von 15 Treffern (Saison 13/14) übertreffen und ist derzeit mit elf Treffern und zehn Assists der einzige Bundesligaprofi in den „Doubles“. „Er ist der Spieler, der den Unterschied ausmacht“, befand Gladbachs Trainer.