Initiative Borussia im Wahlkampf

Sport: Die Kritiker der Vereinsführung hatten nach Eicken geladen und warben für ihre veränderten Vereinsstrukturen.

Mönchengladbach. Die Stehtische sind grün bezogen, die schwarzen Vorhänge tauchen den Raum in eine leicht geheimnisvolle Atmosphäre. Es soll nicht weniger als die Zukunft der Borussia Raum finden im Theater im Gründungshaus. Dort soll der traditonsreiche Fußballklub seinen Ursprung genommen haben. Das aber ist mindestens so umstritten, wie der Weg, den der Bundesligist in die Zukunft nehmen soll.

Nur einen Namen nannte er: Berti Vogts sei einer der Unterstützer. Vogts hatte erst am Wochenende seine Kritik aus dem Dezember an der Borussia-Führung mit markigen Worten erneuert. „Der Max Erberl ist doch kein Borusse. Der ist früher mal von einem Torpfosten zum anderen gelaufen“, hatte er kundgetan.

Wie umtriebig das Umfeld derzeit ist und wie aktiv die Opposition zur jetzigen VfL-Führung, zeigte zeitgleich die Mitgliederoffensive. Sie heftete draußen Flyer mit dem Slogan „Borussia! Sind Wir“ an parkende Autos, während die Initiative im Theater mit Klub-Mitgliedern diskutierte.

Die Initiative ist überzeugt, dass die Misere das Produkt des Missmanagements der Klubführung um Präsident Rolf Könings ist. „Gemessen an den Möglichkeiten, müsste Borussia im gesicherten Mittelfeld stehen“, lautet die Analyse von Volkswirt Plogmann.

Bis zur Mitgliederversammlung voraussichtlich im Mai werde die Initiative im Wahlkampf für die von ihr angestrebte Satzungsänderung werben. Demnach sollen die Mitglieder zukünftig das Präsidium wählen.

Bisher wird der Präsident vom Aufsichtsrat berufen. Königs habe die Satzung so gestrickt, dass er sich selbst bestellt und kontrolliert. Um die Wirtschaftskompetenz, die dem Präsidium vielfach zugeschrieben werde, sei es weniger gut bestellt. Der Klub habe 88 Millionen Euro Schulden. Das Ansinnen des Präsidiums, ein Hotel und Museum zu bauen, gehe an Fan-Bedürfnissen und Kerngeschäft vorbei. „Wir müssen in Beine statt Steine investieren“, so Schmuck.