Jantschke: „Lahms Entscheidung bedeutet für mich nichts“
Tony Jantschke glaubt nicht an eine bessere Chance als Rechtsverteidiger in der DFB-Elf.
Rottach-Egern. Der Rücktritt von Philipp Lahm aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft kam auch für Tony Jantschke völlig überraschend. „Das ist natürlich ein schwerer Schlag für das Nationalteam. Schließlich war Lahm seit zehn Jahren in jedem Länderspiel immer einer der besten“, sagte der Abwehrspieler der Borussia am Freitag Nachmittag im Hotel am Tegernsee vor der Fahrt zum Nachmittagstraining. Könnte sich für ihn nun früher als gedacht die Chance eröffnen, beim DFB eine Rolle zu spielen? Schließlich stand er kurz vor der EM 2012 bei Bundestrainer Joachim Löw recht weit oben auf dem Nominierungszettel. „Für mich bedeutet die Entscheidung von Lahm rein gar nichts. Es gibt schließlich keine Nachrückerliste, sondern es geht nur über Leistung“, sagte Jantschke der WZ.
Die hat der 24-Jährige in der vergangenen Saison durchaus erbracht, zur Überraschung allerdings als Innenverteidiger. „Das war damals eigentlich aus der Not heraus geboren“, sagte Jantschke. Beim Spiel gegen Frankfurt am 27. Oktober fehlten Stranzl, Dominguez, Nordtveit und Daems wegen Sperre oder Verletzung. Trainer Lucien Favre erinnerte sich, dass Jantschke in der Jugend innen verteidigt hatte und entschied, den mit 1,77m für die zentrale Abwehrposition eher kleinen Verteidiger dorthin zu ziehen. „Mit Alexander Meier hatte ich gleich im ersten Spiel einen sehr großen Gegenspieler, aber es hat ganz gut geklappt. Dann hat sich das ganze schnell eingepegelt und daher fühle ich mich innen inzwischen sehr wohl. Ich glaube auch, dass ich dort bleiben werde“, sagte Jantschke.
Die Einkaufspolitik der Borussia spricht dafür. In Fabian Johnson kommt ein rechter Verteidiger, zudem steht Julian Korb im Kader und auch Nico Brandenburger wurde in den Tests dort geprobt. Im Umkehrschluss bedeutet die Versetzung von Jantschke für Martin Stranzl, Alvaro Dominguez und Roel Brouwers, dass innen nur noch ein Startplatz frei ist. Sollte die Europa League erreicht werden, kann Favre aber auch bestens rotieren. „Es ist doch gut, wenn der Trainer viele Optionen hat“, sagte Jantschke. Ob der Bundestrainer die Option zieht, den Gladbacher im Nationalteam wieder zum Rechtsverteidiger zu machen, wird die Zukunft zeigen.