Kruse empfiehlt sich für die WM
Der Gladbacher Stürmer ist beim 3:1-Sieg gegen Mainz an allen Toren beteiligt.
Mönchengladbach. Max Kruse hielt sich dezent zurück. Wie alle anderen Profis von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach überließ der 26 Jahre alte Stürmer nach dem 3:1-Heimtriumph gegen Mainz 05 Torhüter Marc-André ter Stegen die große Bühne und das Rampenlicht. Ter Stegen, das Gladbacher Eigengewächs, wechselt zum 1. Juli zum Weltklub FC Barcelona. „Wir haben es vor dem Anpfiff im Kreis noch einmal angesprochen“, sagte Kruse später, „es war wichtig, dass wir Marc diesen Abschluss vor unseren Fans gönnen konnten. 18 Jahre ist er bei Borussia. Das war ein besonderer Tag für ihn.“
Besonders ist allerdings auch das gewesen, was Kruse während des Duells gegen Mainz auf dem grünen Rasen abgeliefert hatte. Der fleißige Angreifer zeigte eine starke Leistung, war an allen drei Treffern der Fohlen-Elf beteiligt. Kruse leitete die 1:0-Führung durch Martin Stranzl ein. Das 2:0 markierte er dann höchstpersönlich mit einem herrlich-satten Distanzschuss ins Eck. Und nach dem Mainzer Anschlusstreffer (Choupo-Moting) war es erneut Kruse, der einen Konter geschickt aufgezogen hatte und seinem Freund Christoph Kramer mit Übersicht den Ball perfekt zur 3:1-Entscheidung auflegen konnte. Kruse avancierte so, neben ter Stegen samt dessen Glanzparaden, zum besten Borussen auf dem Platz. Der somit großen Anteil daran hat, dass Gladbach vor dem letzten Spieltag in Wolfsburg Platz sechs und Playoff-Runde zur Europa League nicht mehr zu nehmen ist.
Kruse lieferte nebenbei noch einmal eine beachtliche Visitenkarte in Sachen Nominierung für die nahende Weltmeisterschaft in Brasilien ab. Am Donnerstag will Bundestrainer Joachim Löw seinen vorläufigen Kader bekannt geben. Dass Löw große Stücke auf Kruse hält, ist kein Geheimnis. Der sagt: „Ich bin gespannt, was in den nächsten Tagen passieren und was der Bundestrainer entscheiden wird. Ich hoffe, ich habe zeigen können, dass ich eine Alternative bin.“
Sollte Löw ihm wirklich ein Ticket für den Zuckerhut in Aussicht stellen, wäre es für Kruse sicherlich ein zusätzlicher Motivationsschub für das Finale furioso in fünf Tagen in der Autostadt. Mit einem Sieg könnten Kruse und Co. den VfL Wolfsburg noch in letzter Sekunde abfangen und von Rang fünf in der Tabelle schubsen. Für Borussia wäre dann sogar die direkte Qualifikation für den Europapokal geschafft.
„Nun haben wir es in selbst in der Hand“, sagt Kruse. Dass Borussia auf des Gegner Platz das Unmögliche möglich machen kann, hat die Mannschaft jüngst erst bei den Erfolgen in Dortmund und Schalke bewiesen. Trainer Lucien Favre hat sogar den großen Wurf und Platz vier inklusive Qualifikationsrunde zur Königsklasse noch nicht abgehakt. „Warum nicht?“, so der Schweizer. „Alles ist möglich am letzten Spieltag. Wir können gewinnen. Leverkusen kann gegen Bremen verlieren.“