Mönchengladbach. Michael Rensing, der Torwart vom FC Bayern München, war mehr als überrascht: Soeben hatte Marcel Ndjeng, Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach aus 30 Metern abgezogen - und der Ball schlug im DFB-Pokalspiel im Tor des Fußball-Rekordmeisters ein. Zwar schied die Borussia bei den klassenhöheren Bayern erwartungsgemäß mit 1:3 aus dem Wettbewerb aus, in der Zweiten Liga ist aber noch kein Ende der Mönchengladbacher Erfolgsserie in Sicht: Von den vergangenen acht Spielen gewann die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay sieben, spielte nur gegen den 1. FC Köln remis. Auch am Montag gegen den FC Carl Zeiss Jena (20.15Uhr) soll sich daran nichts ändern - auch, weil Marcel Ndjeng mitspielt. Der Zugang von Arminia Bielefeld ist eine feste Größe in Borussias rechtem Mittelfeld und mit acht Vorlagen der Top-Vorbereiter der Liga. "Ich spüre hier einfach das Vertrauen", sagt der sensible Profi, der sich bei seinen stets gefährlichen Standards früher an denen von Clarence Seedorf und David Beckham orientiert hat: "Wichtig ist zu sehen, wie der Ball kommt, welche Flugbahn er hat", sagt der 25-Jährige. Sein Hauptabnehmer für Ecken, Flanken und Freistöße ist der kanadische Mittelstürmer Rob Friend, der im Scherz schon daran gedacht hat, Ndjeng am Ende der Saison für seine punktgenauen Servierkünste einzuladen. "Im Abschluss sind wir bärenstark", sagt Ndjeng. "Egal, ob Sascha Rösler, Oliver Neuville oder Rob Friend - die Jungs wissen immer etwas mit dem Ball anzufangen." Daher sucht Ndjeng eher selten direkt den Torschuss. "Die Aufgaben sind ganz klar strukturiert, bisher haben wir uns wunderbar ergänzt. Aber wenn die Möglichkeit besteht, werde ich natürlich auch weiterhin versuchen, selbst Tore zu erzielen." Vielleicht ist am Montag gegen Jena, Tabellenvorletzter der Liga, Gelegenheit dazu, Ndjengs zweites Saisontor zu erzielen. Das erste fiel gegen Alemannia Aachen - ein lang geschnittener, für den Torwart unangenehmer Freistoß.