DFB-Pokal: Gladbach scheitert an Toni

Zwei Tore des Italieners entscheiden beim 3:1 der Bayern die Partie. Der Zweitligist wehrt sich erfolglos.

München. Es ist der wahrhaft einzige Klassiker im deutschen Profifußball. Gladbach gegen Bayern oder halt umgekehrt, wie gestern Abend beim Spiel der 2. DFB-Pokal-Hauptrunde, das die Gastgeber vor 69 000 Zuschauern in der zum 54. Mal ausverkauften Münchener Arena erwartungsgemäß mit 3:1 (0:0) für sich entschieden - wie immer in den bisherigen sechs Pokal-Duellen zuvor.
Mit dem gemeinsamen Aufstieg 1965 fing die Erfolgsstory der beiden Klubs an. Längst ist der Rekordmeister den Borussen enteilt. Die Münchener sind die Supermacht, die Gladbacher derzeit die Attraktion der zweiten Liga. Davon konnte sich das Publikum in der Arena gestern durchaus überzeugen. Denn das Team von Jos Luhukay setzte sich mit viel Power und Selbstbewusstsein zur Wehr und bot dem Starensemble von der Isar phasenweise Paroli. Für den ganz großen Coup reichte es dann aber doch nicht.
Bayern-Torwart Rensing rettet zweimal gegen Neuville
Eine der entscheidenden Fragen vor dem Pokalknüller beim Liga-Primus war, ob es der Mannschaft von Jos Luhukay gelingen würde, die Aktivitäten und den Aktionsradius der Zauberfußballer in überschaubaren Grenzen zu halten. Ohne den verletzten Franck Ribery strahlte der Bundesliga-Spitzenreiter nun nicht den ganz großen Glanz aus. Da auch Miroslav Klose zunächst geschont wurde, musste das verwöhnte Münchener Publikum auf den ersten Jubelschrei lange warten.
Vor der Pause waren die Gladbacher sogar dem ersten Treffer näher. Patrick Paauwe (33.) und vor allem Oliver Neuville (43.) zwangen Bayern-Keeper Michael Rensing zu zwei tollen Paraden. Auf der anderen Seite zog Lukas Podolski in der 34. Minute bei einem Solo auf und davon, aber auch Gladbachs Torwart Heimeroth reagierte großartig. Nicht im Bilde war der Ex-Schalker kurz nach der Pause: Nach Podolskis Flanke standen sich Heimeroth und Abwehrspieler Voigt im Wege - Nutznießer war Luca Toni (47.), der den Ball per Kopf über die Linie drückte. Praktisch im Gegenzug scheiterte Oliver Neuville (49.) völlig freistehend an Rensing. Wiederum Luca Toni (70.) war es dann, der nach einer tollen Ballstafette der Bayern auf 2:0 erhöhte. Hoffnung bei den rund 7000 Borussen-Fans sorgte Marcel N’djeng, der mit einem Distanzschuss in den Winkel erfolgreich war (70.). Aber den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Miroslav Klose zum 3:1 (83.).