Oscar Wendt: „Werde zeigen, dass ich da bin“
Der schwedische Verteidiger der Borussia ist mit seiner aktuellen Rolle nicht zufrieden.
Mönchengladbach. Oscar Wendt oder Filip Daems? Eine Frage, die sich Borussias Cheftrainer Lucien Favre jüngst ausnahmsweise einmal nicht stellen musste. Kapitän Daems fehlte beim mauen 1:1-Heimremis gegen den SC Freiburg wegen einer Bauchmuskelzerrung, so dass Wendt erstmals in dieser Fußball-Bundesliga-Saison seine Chance auf der Position des linken Verteidigers bekam.
Der Schwede lieferte einen ordentlichen Part ab, bereitete mit viel Übersicht die zwischenzeitliche Mönchengladbacher Führung durch Igor de Camargo vor. Wendt könnte auch am Donnerstag im Europa-League-Rückspiel bei Olympique Marseille in Borussias Startelf rutschen. Denn Konkurrent Daems klagte gestern weiter über Schmerzen.
Er habe zwar die Hoffnung auf einen Einsatz im Marseille-Spiel nicht aufgeben, sagte der Belgier, bei einer Bauchmuskelverletzung müsse man immer sehr vorsichtig sein.
Daems‘ Pech könnte die große Chance für Wendt sein, sich erstmals seit seinem Wechsel im Juli 2011 vom FC Kopenhagen dauerhaft in Gladbachs erste Elf zu spielen. Bislang kam er an Daems nicht vorbei — was den 27-Jährigen längst den Stammplatz in der schwedischen Nationalelf gekostet hat.
Die WZ sprach mit Wendt über . . .
. . . seine Rolle als Edel-Reservist: Es ist doch klar, dass ich am liebsten immer spielen möchte. Allerdings stellt der Trainer die Mannschaft zusammen und nicht ich. Ich habe in den vergangenen Monaten sehr oft das Wort Geduld gehört. Natürlich möchte ich nicht den Rest meiner Karriere auf der Bank verbringen.
. . . seinen gelungener Auftritt gegen Freiburg und die Torvorbereitung: Ich denke, es war okay. Es ist sehr positiv, dass ich die Vorlage zum 1:0 so ins Zentrum bringen konnte. Aber am Ende sind nur die Punkte wichtig. Und da ist der Assist dann ziemlich egal — wir haben das Spiel nicht gewonnen.
. . . die Chance, in Marseille erneut zu spielen: Ich werde im Training zeigen, dass ich da bin. Ich will das Beste für die Mannschaft. Natürlich trainiere ich nicht 600 Mal im Jahr, um nur auf der Bank zu sitzen. Wir werden sehen, was passiert.
. . . seinen verschossenen Elfmeter zu Saisonbeginn beim Europa-League-Spiel in Limassol: Ich denke nicht, dass dieser Elfmeter für meine Situation ausschlaggebend war.
. . . über seine vertragliche Situation: Ich habe noch einen Vertrag bis 2014. Es gefällt mir sehr gut bei Borussia. Aber wie groß meine Geduld ist, kann ich nicht sagen. Im Fußball weißt du aber nie, was passiert.