Patrick Herrmanns große Gala gegen Bayern München
Mit zwei Toren war der 20-Jährige gegen Bayern München der beste Gladbacher auf dem Platz.
Mönchengladbach. „Mit mir kann man rechnen“, hatte Patrick Herrmann im Trainingslager im türkischen Belek im Exklusiv-Interview mit der WZ selbstbewusst gesagt. Dass er bereits im ersten Rückrundenspiel der Fußball-Bundesliga gleich derart von sich reden macht, damit hat der 20-Jährige nicht im Geringsten gerechnet. Mit zwei Toren gegen Bayern München avancierte der U 21-Nationalspieler zum Matchwinner.
Kein Grund für ihn, nach dem Spiel von seiner besonnenen Art abzuweichen. „Es war ein gutes Spiel von uns. Aber es gibt noch Luft nach oben. Ich habe heute von den guten Pässen von Marco Reus und Mike Hanke profitiert“, sagte Herrmann mit ruhiger Stimme. Dass er zwei Tore gegen den Nationaltorhüter gemacht hat, war ihm zunächst gar nicht bewusst. „Das fühlt sich gut an“, sagte der Doppeltorschütze, nachdem er einige Sekunden überlegt hatte. Im Vordergrund stehe der Sieg und die drei Punkte. „Wir haben noch nichts erreicht“, sagte Herrmann.
Seit dem Spiel gegen Leverkusen Mitte Oktober gehört Herrmann zum Stammpersonal, war mit drei Toren und fünf Vorlagen eine der großen Überraschungen der Hinrunde. Mit Genugtuung stellte er nach dem Bayern-Spiel fest, dass er und die Mannschaft nahtlos an die beeindruckende Hinrunde anknüpften. „Unsicherheit sehe ich bei uns überhaupt nicht“, sagte Herrmann, auch mit Blick auf die angekündigten Wechsel von Marco Reus und Roman Neustädter am Saisonende.
Lob bekam Patrick Herrmann von Mitspieler Mike Hanke und Trainer Lucien Favre. „Er spielt seit Wochen sehr stark. Er ist jung, will immer dazu lernen, macht seine Sache sehr gut. Er ist noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung“, prophezeite Hanke. Favre lobte den Trainingsfleiß des neuen Shooting-Stars: „Er hat im Training seine Qualität gezeigt. Er ist sehr schnell, vor dem Tor sehr gut. Aber ein Vergleich mit Marco Reus ist übertrieben“, bremste der Borussen-Trainer allzu große Euphorie.
Ein Luxusproblem bekommt der Schweizer beim Auswärtsspiel in Stuttgart (Sonntag, 17.30 Uhr) in der Abwehr. Der am Freitag gesperrte Dante ist wieder einsetzbar. Roel Brouwers zeigte allerdings gegen München ein starkes Spiel, ließ Mario Gomez nie zur Entfaltung kommen. Auch Martin Stranzl agierte fast fehlerfrei.
Auf die Frage, ob Brouwers in Stuttgart wieder auf der Bank sitzen wird, sagte Favre ausweichend: „Bis Saisonende ist es noch lang, im Februar wird es zum Beispiel eine englische Woche geben. Wir werden jeden Spieler brauchen.“ Für den Niederländer wäre es ohnehin kein Problem, wieder aus der Startelf zu fliegen: „Natürlich hoffe ich, drin zu bleiben. Ich werde im Training mein Bestes geben, dann sehen wir weiter.“ Typisch Brouwers eben.