Raffael zaubert Mönchengladbach in die Königsklasse
Mönchengladbach (dpa) - Der Trumpf im Konzert der Großen heißt Raffael. Der kleine Brasilianer hat Borussia Mönchengladbach fast im Alleingang zu den Geldtöpfen in der Champions League zurückgeführt und dem Club damit weitere sportliche Entwicklungsmöglichkeiten garantiert.
Mit drei Treffern und zwei Assists war Raffael wesentlich am 6:1 (3:0)-Erfolg im Playoff-Rückspiel gegen Young Boys Bern beteiligt und hatte damit nach dem 3:1 im Hinspiel an insgesamt sieben der neun Gladbacher Treffer seinen Anteil.
Die Fans feierten ihr Team nach der Fußball-Gala am Mittwochabend. „Auf, auf, auf in die Champions League“, schallte es immer wieder von den voll besetzten Rängen im Borussia-Park.
Auch Trainer André Schubert, der sich zum Beginn der Vorbereitung noch ein wenig Sorgen über den Zustand des Brasilianers gemacht hatte, war angetan von der besonderen Vorstellung seines Spielgestalters und Torjägers. „Er hat eine hohe Qualität, eine super Technik und ist in einer tollen körperlichen Verfassung. Auch gedanklich ist er oft einen Schritt schneller als der Gegner. Und das hat man heute wieder gesehen“, meinte Borussias Coach.
Die Leichtigkeit, die Treffsicherheit, die Ballbehandlung - mit seiner Spielfreude reißt der 31-Jährige jeden Spieler im Team mit. „Bei Raffael habe ich auch im Training Spaß. Er ist ein ruhiger Typ, auf dem Platz explodiert er“, sagte Abwehrspieler Tony Jantschke. „Und wenn man nicht mehr weiß wohin, dann muss man nur zu Raffael spielen“, sagte Neuzugang Tobias Strobl.
An der Seite des ballsicheren Mittelfeldspielers wird jeder Spieler besser. Gegen Bern profitierte Thorgan Hazard und erzielte ebenfalls drei Treffer. „Er macht auf dem Spielfeld einfach unheimlich viele Dinge richtig und hat viel Erfahrung“, sagte der Belgier über seinen kongenialen Offensivpartner. „Raffael ist immer der, der die Ruhe behält und mit dem du dann Fußball spielen kannst. Er tut der Mannschaft einfach gut. Darum haben wir im Sommer ja auch so um ihn gekämpft, damit er bei uns bleibt“, sagte Sportdirektor Max Eberl.
Mit dem souveränen Einzug in die Champions League und den nun garantierten etwa 30 Millionen Euro können die Gladbacher nun ihre wichtigste Personalie klären und den bislang vom FC Chelsea nur ausgeliehenen Innenverteidiger Andreas Christensen ganz verpflichten.
Vorher steht aber am Samstag zunächst der Bundesligastart mit dem Topspiel gegen Bayer Leverkusen an. „Mit diesem Auftritt haben wir schon ein Zeichen für die Bundesliga gesetzt“, befand Strobl. Mit dem Erreichen der Champions League sei für ihn ein Kindheitstraum wahr geworden, meinte der Mittelfeldspieler, der aus Hoffenheim gekommen war. Beeindruckt von Borussias Vorstellung war auch Berns Trainer Adi Hütter: „Gladbach war eine Klasse für sich. Ich traue der Mannschaft in der Champions League deswegen viel zu.“ Besonders, wenn Raffael weiter so aufblüht.