Rehhagel strahlt Zuversicht aus - Gladbach schwächelt
Mönchengladbach (dpa) - Ein Remis, das keinem so richtig weiterhilft. Nach dem 0:0 zwischen Gladbach und Hertha feierten die Berliner einen Punkt für die Moral. Die Borussia konnte auch das vierte Heimspiel in Serie nicht gewinnen und hat eine Ergebniskrise.
Mit „kontrollierter Offensive“ á la Rehhagel kann Hertha BSC das Klassenziel in der Fußball-Bundesliga erreichen. „Die Mannschaft hat dagegengehalten und gezeigt, dass sie den Abstiegskampf zu 100 Prozent angenommen hat“, befand Otto Rehhagel nach dem 0:0 beim Champions-League-Anwärter Borussia Mönchengladbach. Allen Personalproblemen und dem Abstiegsplatz zum Trotz haben sich die Berliner in einem schwachen Spiel letztlich einen Punkt ermauert, der die Hoffnung auf Rettung nährt. „Das stimmt uns zuversichtlich für die Entscheidungsschlacht gegen Freiburg“, meinte Herthas Coach martialisch.
Bei weiterhin zwei Punkten Abstand zum Relegationsplatz und nur drei zum 15. Rang haben es die Berliner in den nächsten beiden Heimspielen gegen unmittelbare Konkurrenten selbst in der Hand, dem Klassenverbleib näher zu kommen. „Wir mussten uns das alles hart erarbeiten, aber nur so kommt man da unten raus“, sagte Mittelfeldspieler Andreas Ottl. Auch Torwart Thomas Kraft ist zuversichtlich. „Wir glauben an uns und lassen nicht die Köpfe hängen.“
Nach mittlerweile sieben Spielen unter seiner Regie kann „König Otto“ die Hertha im Saisonendspurt tatsächlich noch in sichere Gefilde führen. Im Club ist man von dem Altmeister und von der Rettung gleichermaßen überzeugt - mehr bleibt der Hertha im Schlussspurt auch nicht übrig.
„Otto Rehhagel ist Tag und Nacht für den Verein da, damit wir unser Saisonziel erreichen. Es sind noch fünf Spieltage und wir haben eine Mannschaft mit genügend Qualität“, betonte Manager Michael Preetz. Torhüter Kraft ist von der Arbeit mit Rehhagel und seinem Team völlig überzeugt. „Das Trainertrio macht überragende Arbeit“.
Ein Knackpunkt beim torlosen Remis gegen die zur Zeit schwächelnden Gladbacher war der frühe Ausfall von Borussias Nationalspieler Marco Reus. Bereits nach wenigen Minuten wurde der wieselflinke Angreifer von Hertha-Verteidiger Christian Lell empfindlich am Oberschenkel getroffen und musste nach 20 Minuten ausgewechselt werden. Das schwächte die Gladbacher Angriffsbemühungen enorm. Lell sagte später, dass er das natürlich nicht gewollt habe. „Das tut mir leid, es war keine Absicht. Ich habe das im ersten Moment auch nicht so hart empfunden“, sagte der Berliner.
Mönchengladbach geht nach nur einem Sieg aus den letzten sieben Spielen die Puste aus. „Es ist im Moment nicht alles rosarot. Wir wussten, dass so eine Phase kommt, jetzt haben wir sie eben zum Saisonende“, meinte Stürmer Mike Hanke. Noch ist der Vorsprung auf den fünften Rang komfortabel, doch schon eine weitere Niederlage könnte die versammelte Konkurrenz noch einmal anstacheln.
„Wir müssen versuchen, den vierten Platz zu sichern und richtig Gas geben“, sagte Kapitän Filip Daems. Schon am Dienstag müssen sich die Himmelstürmer aus der Vorrunde in Bremen einem Verfolger stellen. Ob Reus nach seiner Oberschenkelprellung dabei mithelfen kann, entscheidet sich wohl kurzfristig.