2:2 im West-Schlager Schalker Last-Minute-Elfmeter verhindert Gladbach-Traumstart
Das Heim-Debüt des FC Schalke nach der Bundesliga-Rückkehr endet glücklich. Durch das späte 2:2 verhinderte der Aufsteiger den zweiten Saisonsieg der Gladbacher.
Der FC Schalke 04 hat Borussia Mönchengladbach einen möglichen Traumstart unter dem neuen Trainer Daniel Farke verdorben. Durch das späte 2:2 (1:0) verhinderte der Aufsteiger den zweiten Saisonsieg des Clubs vom Niederrhein, der damit auch nicht die Tabellenspitze in der Fußball-Bundesliga übernahm.
Marius Bülter erzielte in der dritten Minute der Nachspielzeit mit einem verwandelten Handelfmeter den Ausgleich und sicherte den ersten Schalker Punkt. Jonas Hofmann (72. Minute) und Marcus Thuram (78.) trafen für Gladbach, nachdem es durch das Tor von Rodrigo Zalazar (29.) lange nach dem ersten Schalker Bundesligasieg seit 455 Tagen ausgesehen hatte.
Vor 62 271 Zuschauern in der ausverkauften Arena hatte es zunächst nach einem erneut ganz bitteren Spiel für Schalke nach dem Aufstieg ausgesehen. Jonas Hofmann (72.) und Marcus Thuram (78.) hatten die Partie zugunsten der lange enttäuschenden Borussia gedreht. Rordrigo Zalazar (29.) hatte die Führung Schalkes besorgt. Für Schalker Ektase sorgt dann Bülters verwandelter Handelfmeter.
Trotz des 1:3 zum Liga-Auftakt am vergangenen Wochenende beim 1. FC Köln war die Euphorie bei den Schalkern nach dem Aufstieg schon vor dem ersten Heimspiel der Saison deutlich zu spüren. 62 261 Zuschauer in der ausverkauften Arena - darunter auch rund 7000 Gladbach-Fans - sorgten bei heißem Sommerwetter mit Temperaturen weit über 30 Grad für einen stimmungsvollen Rahmen. „Da bekommt man schon ein bisschen Pipi in den Augen, weil man angefixt ist. Geiler geht es ja gar nicht“, sagte Schalkes Trainer Frank Kramer kurz vor dem Anpfiff bei Sky. Mit einer gewaltigen blau-weißen Choreografie machte die Nordkurve die Königsblauen noch einmal richtig heiß. Das wirkte.
Von Beginn an gaben die im Vergleich mit den Borussen spielerisch limitierteren Hausherren Vollgas. Schalkes Profis waren bissig, kämpften um jeden Zentimeter und stresste die um Struktur bemühten Gladbacher. Den eigentlich auf Ballbesitz ausgerichteten Borussen passte das gar nicht, immer wieder verließen sie allzu früh die von Farke vorgegebene Linie. Nach einigen gefährlichen Offensivaktionen zu Beginn des Spiels ging der Revierclub nach einer knappen halben Stunden nicht unverdient in Führung. Ein satter Weitschuss von Zalazar schlug unerreichbar für Gladbachs Keeper Yann Sommer in dessen rechten unteren Ecke ein.
Die Gladbacher, die in der Vorbereitung und in den ersten beidem Pflichtspielen unter ihrem neuen Trainer noch ungeschlagen waren, reagierte überrascht und geschockt auf den unerwarteten Rückschlag. Im Vergleich zum souveränen 3:1 am ersten Spieltag gegen eine allerdings auch mitspielenden TSG Hoffenheim waren die Rheinländer nicht wiederzuerkennen. Mit dem mehr auf Zerstörung und Kampf ausgerichteten Spiel Schalkes hatte die uninspirierte Farke-Elf deutlich mehr Probleme. Ohne den nach wie vor verletzten Kapitän Lars Stindl hatte auch Nationalspieler Florian Neuhaus als dessen Vertreter hinter den Spitzen einen ganz schwachen Auftritt.
Nach dem Wechsel wurde Gladbach noch spielbestimmender, hatte aber weiterhin große Probleme, zwingende Chancen zu kreieren. Insgesamt wurden die Hausherren nun aber weiter in die Defensive gedrückt. Gefährlich wurde Schalke kaum noch. Hofmann arbeitete den Ausgleich nach gut 70 Minuten förmlich ins Tor. Kurz darauf traf Thuram - doch den Schlusspunkt setzte Schalkes Bülter.