St. Tönis. Rund 13 Millionen Menschen sind bundesweit ehrenamtlich in den unterschiedlichsten Bereichen tätig. Besonders in den zahlreichen Sportvereinen wird hervorragende ehrenamtliche Arbeit für das sportliche und soziale Miteinander geleistet. Und wie steht es um das Ehrenamt in St. Tönis? Welche Sorgen und Nöte haben die örtlichen Vereine? Die WZ ging den Fragen auf den Grund.
Aloys Kox, Stadtsportverbandsvorsitzender in Tönisvorst sieht die Zukunft eher mit Sorge: "Der Idealismus ist eher rückläufig, etwa 80 Prozent der Trainer, Betreuer und Vorstandsmitglieder sind über 60 Jahre alt. Ein Verjüngungs-Prozess wird immer schwieriger, weil die jungen Leute sich zunächst einmal an ihrem Arbeitsplatz behaupten müssen." Da bleibe oft keine Zeit oder Interesse für ein Ehrenamt.
Ein Großverein wie die Turnerschaft St. Tönis mit über 2200 Mitgliedern bietet in der vereinseigenen Halle Sport für Jung und Alt in den verschiedensten Disziplinen an. Von Turnen, Handball und Volleyball über Gymnastik bis zum Jazztanz wird vieles geboten.
Welche Bedeutung das Engagement der etwa 80 Übungsleiter und Betreuer hat, zeigt ein Blick auf die Mitgliederstruktur. Der erste Vorsitzender Peter Stockmanns sagt dazu: "Wir haben über 1000 Jugendliche. Es wird immer schwerer, engagierte ehrenamtliche Helfer zu finden, wobei es bei uns im ländlichen Raum noch eher möglich ist als in den größeren Städten. Manchmal gelingt es uns, die Eltern unseres sportlichen Nachwuchses für die Arbeit zu gewinnen." Nur mit einem starken "Wir-Gefühl" könne man heute im Vereinsleben noch etwas bewegen.
Über 6000 Kinder- und Jugendmannschaften sind im Fußballverband Niederrhein organisiert. Dieses große Heer von Fußballzwergen wird von etwa 10 000 ehrenamtlichen Trainern und Helfern betreut. Nicht zu vergessen sind auch die zahlreichen Schiedsrichter.