Ter Stegen nimmt Abschied
Der Torhüter bestreitet am Samstag gegen den FSV Mainz sein letztes Heimspiel für die Gladbacher.
Mönchengladbach. Es ist ein Duell mit zahlreichen Facetten: Wenn die Spieler von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach sich am Samstag dem FSV Mainz 05 stellen, treffen am vorletzten Spieltag nicht nur zwei direkte Konkurrenten im Kampf und die Europapokalplätze aufeinander. Erstmals werden die Fohlen auch im neuen Trikot samt Retro-Optik von Ausrüster Kappa auflaufen. Darüber hinaus heißt es für die Borussenfans Abschied nehmen von Torhüter Marc-André ter Stegen, der letztmals vor seinem Wechsel im Sommer zum FC Barcelona in einem Heimspiel das Gladbacher Tor hüten wird.
„Das ist schon ein komisches Gefühl. Mein letzter Auftritt bei Borussia“, sagt ter Stegen, der alles dafür tun will, um sich den Fans in einer prächtigen Form zu präsentieren. In der Fohlen-Kabine hat sich bereits ein wenig Wehmut breitgemacht.
Ter Stegen ist beliebt und angesehen in der Mannschaft, ihn verbindet eine Freundschaft zu Kollegen wie Patrick Herrmann oder Tony Jantschke. Der sagt: „Marc ist eine Identifikationsfigur. Er hat sehr viel geleistet für diesen Verein, es ist unglaublich. Er wird zu einem der besten Klubs Europas wechseln. Was er diese Saison gehalten hat, das ist teilweise unglaublich gewesen. Mal abgesehen von diesem dummen Ding in Braunschweig, Aber das interessiert keinen, wenn man sieht, was er Woche für Woche für Leistungen bringt.“ Dass ter Stegen vor dem nächsten Schritt in seiner Karriere stehe, freue alle Borussen, so Jantschke. „Wir sind aber auch sehr traurig, dass er geht. So ein Torhütertalent gibt es nicht oft.“
Auch Trainer Lucien Favre, der ter Stegen einst als 18-Jährigen zur Nummer eins beförderte, fällt der Abgang des Torhüterjuwels nicht leicht. „Für mich ist es kein Zufall, dass Barca an ihm Interesse hat“, so Favre. „Er ist einer der besten Torhüter der Welt. Er ist jung und hat noch ein enormes Potenzial. Von seiner sportlichen Qualität müssen wir nicht mehr reden. Er ist auch ein klasse Mensch.“ Der, sagt Favre, es verdient hätte, wenn Bundestrainer Joachim Löw ihn mit zur Weltmeisterschaft nach Brasilien nehmen würde. Mit Stürmer Max Kruse und dem Schweizer Granit Xhaka hat der Coach noch zwei weitere mögliche WM-Fahrer in seinem Kader.
WM, Abschied, neues Trikot — Favre mag diesen Themen mit Blick auf Gegner Mainz vorerst nicht zu viel Bedeutung schenken. „Mich interessiert nur dieses Spiel. Mir ist vor allem wichtig, dass wir eine gute Leistung zeigen, dass wir intelligent spielen“, sagt der Schweizer, ehe er kurz innehält und lächelnd ergänzt: „Und das wir natürlich punkten. Wir wollen das Optimum aus den letzten beiden Spielen erreichen.“ Für Borussia könnte das am Ende Platz fünf oder vier samt eines Direkt-Tickets nach Europa bedeuten.