Weiterer Rückschlag für Schalke - 1:2 in Gladbach
Mönchengladbach (dpa) - Horst Heldt ließ mächtig Dampf ab. „Wir sind heute klar benachteiligt worden. Ich weiß gar nicht, ob das ein Elfmeter war“, schimpfte der Manager des FC Schalke 04 nach der 1:2 (1:2)-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach am Samstag.
Nach dem Pokal-Aus und dem Rückschlag in der Meisterschaft droht der Club seine Saisonziele aus den Augen zu verlieren.
Trainer Jens Keller erhielt auch mit Blick auf die entscheidende Champions-League-Vorrundenpartie gegen den FC Basel Rückendeckung: „Wir haben nun weitere sehr wichtige Spiele vor uns. Die Trainerfrage stellt sich jetzt nicht - es geht in den nächsten Spielen darum, Siege einzufahren“, sagte Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies der Online-Ausgabe der „Sport Bild“.
Vor 54 010 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park zeigten sich die Schalker klar verbessert und gerieten erst durch den Treffer von Raffael (25.) und Max Kruses verwandelten Handelfmeter (45.+1) auf die Verliererstraße. Zuvor hatte Jefferson Farfán die Gäste per Foulelfmeter in Führung gebracht (17.). Durch die Niederlage liegen die Königsblauen schon sieben Punkte hinter Platz vier, Gladbach gewann auch das achte Heimspiel der Saison.
Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes war ebenfalls sauer: „Das war kein Elfmeter, ich drehe mich noch weg. Schade, dass dann so ein Tor das Spiel entscheidet“, meinte der Nationalspieler, der anschließend die Gelb-Rote Karte sah. „Das war zu hart“, befand sogar Gladbachs Coach Lucien Favre, der lange um den Erfolg bangen musste. „Da habe ich noch ein paar graue Haare bekommen.“
Trainer Jens Keller hatte nach der Pokalpleite reagiert und sein Team auf drei Positionen verändert. Für Christian Fuchs und Jermaine Jones kamen Sead Kolasinac und Felipe Santana ins Team, wobei Santana in die Innenverteidigung rückte und Joel Matip ins defensive Mittelfeld. Zudem stand Max Meyer in der Startelf, Adam Szalai erhielt eine Pause. Die Umstellungen zeigten Wirkung, die Gäste-Elf stand zunächst gut in der Defensive.
Nach einem Konter über Farfán kamen die Schalker zu ihrer besten Torgelegenheit, doch Kevin-Prince Boateng wurde am Fünfmeterraum von Borussen-Verteidiger Julian Korb umgerissen. Farfán verwandelte den fälligen Foulelfmeter zur 1:0-Führung für die Gäste. Die Antwort der Gladbacher, die zum fünften Mal in der gleichen Startformation aufliefen, ließ nicht lange auf sich warten.
Mit einem sehenswerten Linksschuss in den linken Torwinkel traf ausgerechnet Raffael, der vergangene Saison noch in Gelsenkirchen gespielt hatte, zum Ausgleich für den Tabellenvierten. Kapitän Martin Stranzl hatte kurz darauf sogar die Chance zum Führungstreffer für Mönchengladbach, doch Schalkes Torhüter Ralf Fährmann, der den Vorzug vor Timo Hildebrand erhielt, war auf dem Posten.
Die sonst vor eigenem Publikum so dominanten Gladbacher hatten gegen den Revierclub größere Mühe als zuletzt in den vergangenen Heimspielen. Schalke war in der Defensive gut organisiert und setzte im Spiel nach vorn durch Farfán oder Julian Draxler immer wieder gefährliche Akzente. Dennoch gelang den Gastgebern durch Kruses umstrittenen Strafstoß die 2:1-Führung.
Auch in Unterzahl bemühten sich die Königsblauen um den Ausgleich, mussten aber gegen die nun offensivstärkeren Gladbacher stets auf der Hut sein. So scheiterte Patrick Herrmann (54.) nur knapp, auch Juan Arango verpasste wenig später eine gute Gelegenheit. In der kampfbetonten Partie vergab Meyer die beste Ausgleichschance für Schalke (62.), danach ließen die Gastgeber nichts mehr anbrennen.
Die Spieldaten:
Ballbesitz in %: 54,5 - 45,5
Torschüsse: 19 - 9
gew. Zweikämpfe in %: 51,1 - 48,9
Fouls: 11 - 17
Ecken: 8 - 1
Quelle: optasports.com