Brasilien lehnt Treffen mit FIFA-General Valcke ab
Brasília (dpa) - In Brasilien hält die Verärgerung über FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke anscheinend an.
Der Kultur- und Sportausschuss des Senates lehnte ein Treffen mit dem Top-Funktionär des Weltfußballverbands in der kommenden Woche mit drastischen Worten ab und forderte die Präsenz vom FIFA-Präsident Joseph Blatter. „Wie akzeptieren den Hausmeister (Valcke) der FIFA nicht. Die ausgesprochene Einladung war für Blatter bestimmt und nicht für diesen Pedell der FIFA“, sagte der Ausschussvorsitzende Roberto Requião vor Journalisten. „Ging es nach mir, bekäme er einen Tritt in seinen Allerwertesten“, fügte er hinzu.
Damit spielte der Senator auf eine Äußerung Valckes an, der Anfang März aus Verärgerung über den schleppenden Verlauf der Vorbereitungen für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien gesagt hatte, die Organisatoren bräuchten wohl einen „Tritt in den Hintern“. Die brasilianische Regierung hatte dies als Eklat gewertet und Valcke daraufhin als Gesprächspartner abgelehnt. Doch nach Entschuldigungen der FIFA-Führung und einem Treffen Blatters mit Präsidentin Dilma Rousseff und Sportminister Aldo Rebelo schienen die Wogen geglättet.
Das Treffen am 11. April wurde jetzt auf Eis gelegt, und es soll eine neue Einladung an Blatter ergehen. Valcke wird dennoch kommende Woche in Brasilien erwartet. Bei dem Besuch dürfte es auch um das Dauerbrenner-Thema des „WM-Rahmengesetzes“ gehen, dem zwar inzwischen das Abgeordnetenhaus zustimmte. Doch die von der FIFA geforderte Aufhebung des Alkoholverbotes in den Stadien während der WM und beim Confederations Cups 2013 ist immer noch nicht abschließend geregelt. Der Senat will bis Ende April über das Gesetz entscheiden. Dort regten sich bereits erste Stimmen gegen eine Freigabe des Alkoholkonsums. Nach der Entscheidung muss Rousseff noch zustimmen.