100. Derby: Werder und HSV gegen den Abstieg
Hamburg (dpa) - Das Nordderby in der Fußball-Bundesliga zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV nimmt nicht nur wegen der 100. Auflage einen besonderen Stellenwert ein.
„Die Brisanz hat diesmal weniger mit der Derby-, als mit der Tabellensituation zu tun. Der 16. spielt beim 14., das ist brisant genug“, sagte HSV-Trainer Mirko Slomka mit Blick auf das Jubiläums-Duell im ausverkauften Weserstadion. Während Slomka mit dem HSV nach dem 3:0-Coup über Dortmund nachlegen möchte, forderte Kollege Robin Dutt seine seit fünf Spielen sieglosen Bremer Profis auf, trotz der erwarteten hitzigen Atmosphäre cool zu bleiben: „Wir müssen aggressiv sein und dennoch kontrolliert spielen.“
Die Hamburger zittern um den Einsatz ihres besten Torjägers. Pierre-Michel Lasogga hatte an den vorangegangenen Tagen wegen Rückenbeschwerden nicht mit dem Team trainieren können. „Es gibt leicht positive Nachrichten“, sagte Slomka über den elfmaligen Saisontorschützen. „Wir werden alles daran setzen, dass er in Bremen auf dem Platz steht.“ Am Donnerstag hielt der Stürmer die komplette Einheit durch und mischte im Trainingsspiel der A-Elf munter mit. „Es sieht gut aus!“, teilte der HSV via Twitter mit.
Während der gegen Dortmund verletzte Kapitän Rafael van der Vaart vor dem Comeback steht, droht der Ausfall des grippekranken Nationalspielers Heiko Westermann. Ihn soll der bei Slomkas Debüt gegen Dortmund wegen Magen- und Darmproblemen vermisste Dennis Diekmeier als Rechtsverteidiger vertreten.
Die Bremer erwarten einen selbstbewussten Gegner. „Sie werden mit breiter Brust auflaufen, das ist klar nach dem Sieg gegen Dortmund“, sagte Dutt. Er muss die gesperrten Felix Kroos und Luca Caldirola sowie den verletzten Rechtsverteidiger Aleksandar Ignjovski ersetzen. „Ich denke, dass wir unsere Ausfälle kompensieren können“, meinte Werder-Trainer Dutt, zumal in Kapitän Clemens Fritz und Routinier Aaron Hunt zwei Leistungsträger rechtzeitig zum Derby fit geworden sind. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass beide auflaufen können.“
Die Freude auf das Duell der hanseatischen Traditionsclubs ist groß. Die Partie ist mit 42 100 Besuchern ausverkauft. Werder-Manager Thomas Eichin: „Ich kenne Derbys und habe selbst viele gespielt. Jeder Spieler ist froh, wenn um 15.30 Uhr endlich angepfiffen wird.“