Ausgerechnet jetzt: Hertha-Juwel Ramos angeschlagen
Berlin (dpa) - Ausgerechnet jetzt! Über zwei Jahre lang hat Adrian Ramos nicht mehr für sein Heimatland Kolumbien gespielt, nun flatterte dem Stürmer von Hertha BSC wieder die so herbeigesehnte Einladung ins Haus.
Ramos, gemeinsam mit dem Dortmunder Robert Lewandowski derzeit bester Torschütze der Fußball-Bundesliga (je 14 Treffer), darf im Team des argentinischen Trainers José Pekerman mitmischen. Doch der 28-jährige Ramos ist angeschlagen, ein Bluterguss in der Wade zwang ihn in dieser Woche zu einem reduzierten Trainingsprogramm.
Ramos ist seit 2009 Herthas Fußball-Juwel, doch so richtig glänzt der Offensivmann nach zwei Abstiegen mit dem Berliner Club und zwei Serien in der 2. Liga erst in dieser Spielzeit. „Adrian ist in einer ausgezeichneten Verfassung“, erklärte Berlins Manager Michael Preetz, der die Qualitäten des Kolumbianers schon immer gepriesen hat. Jetzt muss er auch mit der „Schattenseite“ des Ramos-Hochs leben. „Es ist klar, dass er die Aufmerksamkeit von Vielen auf sich zieht“, sagte Preetz über den umworbenen Angreifer.
Ob Ramos am Freitag für den Hauptstadtclub auflaufen kann, wird sich möglicherweise erst ganz kurzfristig entscheiden. Der wortkarge Angreifer ist hochmotiviert, auch durch das Ziel Weltmeisterschaft. Nach dem Kreuzbandriss bei Kolumbiens Starstürmer Radamel Falcao, den 60-Millionen-Euro-Mann des AS Monaco, sind Ramos' Chancen auf ein Mitwirken im Sommer in Brasilien stark gestiegen.
Preetz beobachtet die Entwicklungen genau. Borussia Dortmund und Atletico Madrid sollen das größte Interesse an einer Verpflichtung des Torjägers haben, der allerdings noch bis 2015 an Hertha gebunden ist. Die Berliner haben Ramos ein neues Vertragsangebot vorgelegt. Rund zehn Millionen Euro müsste ein Abnehmer wohl an Hertha überweisen, eine starke WM des Kolumbianers könnte noch mal zusätzlich Bewegung in die Ablösesumme bringen.
Falls Ramos gegen den Tabellenvorletzten Freiburg nicht auflaufen kann, soll Sami Allagui in die Sturmspitze rücken. Der Deutsch-Tunesier ist mit sieben Toren der zweitbeste Torschütze der Berliner, bestritt seine bisherigen 19 Saisoneinsätzen aber fast ausschließlich im offensiven Mittelfeld.
Da Sandro Wagner nach seiner Gelb-Roten Karte beim jüngsten 2:1-Sieg in Stuttgart gesperrt ist, soll Allagui helfen, endlich auch wieder zu Hause zu gewinnen. Am besten aber wäre für Hertha, der 27-Jährige könnte gemeinsam mit Ramos ran. Der letzte von bisher fünf Siegen im heimischen Olympiastadion datiert bereits vom Dezember des Vorjahres, zuletzt gab es zwei Heimpleiten. „Wir wollen unsere Heimbilanz verbessern“, betonte Hertha-Coach Luhukay und ergänzte: „Uns hat zu Hause zuletzt die nötige Effizienz im Abschluss gefehlt.“
Für Lewan Kobiaschwili, der erneut für den verletzten Fabian Lustenberger (Muskelfaserriss) als Innenverteidiger auflaufen wird, ist die Freitags-Partie eine ganz besondere. Der Georgier war vor nun schon 16 Jahren als Profi nach Freiburg gekommen - in seiner letzten Saison wird es nun sein letztes Spiel gegen den SC.