13 000 HSV-Fans feiern den Klassenverbleib daheim

Hamburg (dpa) - Um 21.32 Uhr fegte ein Orkan durch den Hamburger Volkspark. 13 000 Fußballfans auf der Südtribüne der HSV-Arena tanzten, feierten, lagen sich jubelnd in den Armen.

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Zum zweiten Mal nacheinander hatte der Bundesliga-Dino Hamburger SV in der Relegation den Kopf aus der Schlinge gezogen und den ersten Abstieg vermieden. Voller Inbrunst sangen die Anhänger nach dem 2:1 (0:0)-Erfolg nach Verlängerung beim Karlsruher SC ihre Hymne „Hamburg, meine Perle“. Für viele war es der Startschuss in eine lange Partynacht.

Vor dem Anpfiff, bei dem die Uhr in der Hamburger Arena exakt 51 Jahre, 281 Tage, 2 Stunden und 11 Sekunden Bundesliga-Zugehörigkeit des HSV ohne Unterbrechung anzeigte, war die Stimmung euphorisch. Eine gute halbe Stunde vor dem Einlass skandierten die Fans „Niemals 2. Liga, niemals, niemals!“ und forderten einen Auswärtssieg im Wildpark. Stadionsprecher Lotto King Karl hatte einen einfachen Wunsch: Das Hamburger Team müsse nicht „schön spielen, sondern dieses eine beschissene Tor mehr schießen“.

Zu den Fans zählten auch die beiden Brasilianer Alex und Marcello, die zu dem Trikot ihres Heimat-Clubs Gremio Porto Alegre einen Schal der Hanseaten angelegt. „Wir machen gerade eine Rucksack-Tour durch Europa“, sagte der 33 Jahre alte Alex. Und sein gleichaltriger Landsmann Marcello ergänzte: „Jetzt sind wir hier und natürlich drücken wir dem HSV die Daumen.“

Das taten sie alle auf der Südtribüne. Und war die Stimmung nach dem Start in die Partie noch sehr verhalten, wurde es mit dem ersten Schuss von Ivo Ilicevic in der fünften Minute laut. Fortan wurde jede gelungene Aktion der Hamburger ebenso bejubelt wie jeder Fehler des KSC. Als Reinhold Yabo (78.) traf, verfiel die Arena in Schockstarre. Beim 1:1 von Marcelo Diaz (90.+1) explodierten die 13 000 förmlich auf der Südtribüne. Bei Nicolai Müllers 2:1 (115.) und dem gehaltenen Handelfmeter von René Adler (120.+2) gab es dann kein Halten mehr.

Völlig unbeeindruckt vom Geschehen auf der Großbildleinwand verrichtete ein knappes Dutzend Bauarbeiter vor der Nordtribüne ihren Job. Sie werkelten an der Bühne, auf der Schlagerstar Helene Fischer am Donnerstag und Freitag ihre Anhängerschaft begeistern will. Und im Hintergrund tickte die Dino-Uhr - und die läuft weiter und weiter...