98-Kapitän Sulu - Spätstarter, Abwehrchef, Torjäger
Hamburg (dpa) - Aytac Sulu wird derzeit mit Lob überschüttet. Er sei der torgefährlichste Innenverteidiger Europas, heißt es. Dabei hat der Mann von Aufsteiger Darmstadt 98 erst mit 29 Jahren sein Bundesliga-Debüt gegeben.
Sieben Treffer erzielte der Türke in dieser Saison, sechs mit dem Kopf. Beim 2:1 gegen den Hamburger SV brachte er seine Mannschaft in Führung - natürlich mit dem Kopf. Was der in Heidelberg geborene Deutschtürke vor dem eigenen wie auch vorm gegnerischen Tor zu bieten hat, löst Bewunderung aus.
„Er ist einer der besten Innenverteidiger der Bundesliga“, schwärmt Trainer Dirk Schuster. „Bei Standardsituationen ist er sehr torgefährlich.“ Beeindruckende Visitenkarten konnte der 30-Jährige nicht sammeln: Verbandsliga, Oberliga, 3. Liga, ein Kurzeinsatz beim türkischen Erstligisten Genclerbirligi Ankara, später ein bisschen zweite österreichische Liga in Altach - nichts für den Briefkopf.
„Ich habe ihn geholt, da waren wir Letzter der 3. Liga“, sagt Schuster. Sulu wurde Führungsfigur in Darmstadt. Der 1,85 Meter große Abwehrmann wehrt Lob bescheiden ab: „Es ist nicht wichtig, ob ich Tore erziele. Wichtig sind die Erfolge unserer Mannschaft“, sagt der Kapitän. Aber Sulu fällt jetzt auf. Europaweit. Beim türkischen Nationaltrainer Fatih Terim steht er auf dem Zettel.