Traditionsclubs in Höchstgefahr und glückliche Aufsteiger

Berlin (dpa) - Zwei Vereinen mit großer Historie droht ein bitteres Ende in dieser Bundesliga-Saison. Zwei Aufsteiger dürfen sich mehr als berechtigte Hoffnungen machen, auch in der nächsten Spielzeit im deutschen Fußball-Oberhaus mitzuwirken.

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Die fünf Samstagspartien des 29. Spieltags boten zwar nur überschaubare Dosen an hochklassigem Fußball, dafür aber Ergebnisse mit jeder Menge Nachwirkung.

DIE LAGE IN BREMEN: „WIR MÜSSEN DIE RICHTIGEN MAßNAHMEN ERGREIFEN.“

Ein Satz vom Manager des SV Werder Bremen, der viel Raum zu Spekulationen bietet. Fakt ist, das 1:2 vor heimischer Kulisse gegen den ebenfalls stark vom Abstieg bedrohten FC Augsburg hat den SV Werder auf den Relegationsrang befördert. „Ich schließe gar nichts aus“, sagte Thomas Eichin.

Seit Oktober 2014 ist Viktor Skripnik Bremens Chefcoach. Der 46 Jahre alte Ukrainer löste damals Robin Dutt ab. „Ich werde mich nicht alleine entlassen“, sagte er nun: „Das Handtuch zu werfen fünf Spieltage vor Schluss, das ist nicht mein Charakter.“

Wolfsburg, Hamburg, Stuttgart, Köln und Frankfurt heißen die Gegner in den nun entscheidenden Partien um den Klassenverbleib. „Es ist eine bedrohliche Lage, da brauchen wir nicht drum herum reden“, räumte Kapitän Clemens Fritz ein.

DIE LAGE IN FRANKFURT: „DAS IST EINE SCHWERE STUNDE.“

Ein Satz vom Vorstandsvorsitzenden der Frankfurter Eintracht, Heribert Bruchhagen, der keinen Raum zu Spekulationen bietet. Die Hessen folgten bereits den Gesetzen des Fußballs und tauschten den Trainer. Armin Vehs Nachfolger Niko Kovac blieben nach dem 0:2 gegen 1899 Hoffenheim aber auch nichts als Durchhalteparolen. „Wir müssen die Mannschaft wieder aufrichten und dürfen den Kopf jetzt nicht in den Sand stecken“, sagte er.

Platz 17, drei Punkte Rückstand auf Rang 15. Kovacs kurze Bilanz liest sich auch nicht besser: drei Niederlagen in vier Spielen. Von den 17 Punkten, die sein Gegenüber Julian Nagelsmann auf dem Weg zur möglichen Rettung der Hoffenheimer in neun Spielen bislang holte, können Kovac und die Eintracht nur träumen.

DIE LAGE IN DARMSTADT: ZUVERSICHT FÜR KLASSENERHALT

Seit fünf Spielen ist der SV Darmstadt 98 nun in der Liga unbesiegt. Mit dem 2:1 beim Hamburger SV schafften die Hessen eine weitere Überraschung. „In der letzten Zeit hat man gesehen, dass wir enorm schwer zu schlagen sind“, betonte Fabian Holland. Platz 13 in der Tabelle, vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang. „Ich bin zuversichtlich, dass wir den Klassenerhalt schaffen können“, urteilte Angreifer Sandro Wagner.

DIE LAGE IN INGOLSTADT: EUROPA, WIR KOMMEN?

Unmöglich ist es nicht: Der FC Ingolstadt im internationalen Geschäft in der nächsten Saison. Der Bundesliga-Neuling ist Achter, punktgleich mit dem Champions-League-Viertelfinalisten VfL Wolfsburg, nun kommt es zum Aufsteiger-Duell. „Jetzt können wir relativ entspannt nach Darmstadt fahren, aber wir sind noch lange nicht fertig und wollen auch dort punkten“, sagte Benjamin Hübner nach dem 1:0 über Borussia Mönchengladbach.

Den Blick nach unten richtet Ingolstadt nur noch bedingt. „Wir haben immer von 40 Punkten gesprochen. Aber ich glaube, auch mit 39 werden wir nicht mehr klar absteigen“, meinte Trainer Ralph Hasenhüttl, der mit seinem Team im siebten Heimspiel ohne Niederlage nacheinander den fünften Sieg bejubelte.